Eller Treppenlift für S-Bahnhof Eller

Eller · Trotz einer Modernisierungsoffensive lehnt die Bahn einen zweiten Aufzug für den S-Bahnhof Eller aus Kostengründen ab. Nun wird geprüft, ob am nördlichen Zugang ein Treppenlift installiert werden kann.

"Modernisierungsoffensive 2" heißt das Programm, das marode Bahnhöfe wieder modern machen soll. Dennoch gibt es am S-Bahnhof Eller an der Vennhauser Allee Probleme: Die Bahn lehnt einen zweiten Aufzug aus Kostengründen ab. Das schafft Probleme für Menschen mit einer Gehbehinderung. Im Zuge dieser Diskussion um eine behindertengerechte Ausgestaltung des Bahnhofs unterbreitet nun die Junge Union im Stadtbezirk 8 einen Alternativvorschlag.

So schlagen sie die Errichtung eines Treppenlift-Systems auf beiden Seiten der Treppenaufgänge vor. Damit könne auf Aufzüge verzichtet werden. "Treppenlifte, die vielen aus der Werbung bekannt sein sollte, sind effizient und kostensparend zugleich", sagt Marc Dratwa, Vorsitzender der Jungen Union und erklärt weiter: "Sie werden entlang der Treppensteige installiert, eine Plattform, auf die sich etwa ein Rollstuhlfahrer begeben könnte, fährt entlang der Treppe hoch und runter. Der Stadthaushalt wird im Zweifelsfalle nicht mit unnötigen Kosten belastet. Einfacher geht es doch nicht", meint Dratwa.

Bahn muss Bau prüfen

Hintergrund: Der S-Bahnhof Eller liegt oberhalb einer Unterführung. Die Ausgänge für Fahrgäste finden sich jeweils unterhalb des Bahnhofs. Die in beiden Richtungen verlaufenden Fahrbahnen sind untereinander räumlich abgetrennt. Damit besteht für Fußgänger unter der Unterführung keine Möglichkeit die Seiten zu wechseln. Und genau diese nicht vorhandene Querungsmöglichkeit bereitet momentan Schwierigkeiten bei der Einplanung eines behindertengerechten Ausbaus des S-Bahnhofes. "Momentan ist im Zuge des Modernierungsplans die Errichtung einer Aufzuganlage auf eben nur einer Seite geplant", sagt Petra Reidt-Schmidt, Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtbezirk 8. CDU-Bezirksvertreter Benedikt Vogt erklärt dazu: "Wir haben die Bahn gebeten, im Rahmen der Maßnahme nicht nur den geplanten Aufzug an der Südseite der Vennhauser Allee, sondern auch eine barrierefreie Zuwegung an der Nordseite zu schaffen. Dies wurde aber abgelehnt."

"Das ist natürlich ärgerlich und wir müssen eine Lösung finden", sagt auch Petra Reidt-Schmidt. Ein weiterer Vorschlag stattdessen in Höhe der gegenüberliegenden Bahnhofzugänge eine höhengleiche Fußgängerquerung zu schaffen, lässt sich nach Auskunft der Stadtverwaltung aufgrund des dortigen momentan im Bau befindlichen und notwendigen Trogbauwerks für die Grundwasserabsenkung nicht verwirklichen. Ob und inwiefern sich die Idee des Treppenlifts realisieren lässt, muss die Bahn als Eigentümer der baulichen Anlage nun prüfen. "Auf jeden Fall muss dort zeitnah etwas geschehen", so Reidt-Schmidt.

(RP)
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