Eller Trauer überschattet Schützenfest
Eller · Nach dem Tod eines Schützen herrschte Schwermut bei den Festlichkeiten.
Sie wollten gemeinsam feiern, im Zelt bei Altbier und Musik zusammensitzen und die festliche Parade genießen — wie in jedem Jahr. Doch den Mitgliedern des Sankt-Sebastianus-Schützenvereins in Eller wird ihr diesjähriges Schützenfest wohl nur in trauriger Erinnerung bleiben. Denn nachdem bei einer Prügelei am Samstagabend ein 70-jähriger Schützenbruder lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurde und gestern verstarb, herrschte Schwermut bei den Schützen. Parade, Ball der Könige und Krönungsabend — das gesamte Fest wurde von der Trauer um den Vater des bis gestern amtierenden Schützenkönig überschattet.
"Die Stimmung ist gedrückt. Uns ist so etwas noch nicht passiert und es ist wirklich schwer, mit der Situation umzugehen", sagt Friedrich Fey, Sprecher der Elleraner Schützen. Doch trotz allem hatte der Verein entschieden, sowohl die Parade als auch die übrigen Traditionsakte wie Krönungsball und den Großen Zapfenstreich auszurichten. "Das hätte unser Schützenbruder auch so gewollt", sagt Fey. Allgegenwärtig war dennoch die Trauer um den Schützenbruder: So rief etwa Präses Joachim Decker am Sonntagabend zur Schweigeminute im Schützenzelt an der Heidelberger Straße auf.
Doch auch die anderen Programmpunkte ihres Festes lagen den trauernden Schützen am Herzen: Ein wichtiges Anliegen ist Elleranern zum Beispiel das soziale Engagement im Stadtteil. Seit fünf Jahren verleiht der Verein deshalb den "Prix de Ellnere" für soziale Einrichtungen und Vereine in Eller und Umgebung.
Dotiert ist der Preis mit einer Finanzspritze für die jeweilige Institution. In diesem Jahr ging der "Prix de Ellnere" zum einen an das Jugendzentrum Eller sowie an das Naturzentrum Bruchhausen-Erkrath. Ihren 110. Geburtstag konnte außerdem die Erste Schützen-Gesellschaft Eller in diesem Jahr feiern. Ihr 50-jähriges Bestehen feiert außerdem die Schild'sche Gesellschaft der Schützen.
