Grafenberg Träume von einem anderen Fußball

Grafenberg · Antonio Molina, Trainer der U17-Fußballer von Fortuna in der Bundesliga, verliert mit seiner Mannschaft mit 0:2 gegen den VfL Bochum. Das Problem ist der durchschlagsschwache Angriff. Als Elfter hat die Mannschaft vom Flinger Broich derzeit einen Punkt Vorsprung vor den Abstiegsrängen.

Auch am Tag danach war der Frust bei Antonio Molina noch nicht verflogen. Der Trainer des U17-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf ärgert sich über die 0:2 (0:0)-Heimpleite gegen den Vfl Bochum. "Wir hätten einen Punkt mitnehmen können", meinte der Trainer, der sich gestern das Spiel noch einmal auf Video anschaute. Was Molina dort sah, gefiel ihm über weite Strecken. Mit der Ausnahme von zwei Aussetzern kurz nach der Pause. "Bei den Gegentoren haben wir uns nicht gut angestellt.". Ein Freistoß aus dem Halbfeld landete urplötzlich im Düsseldorfer Tor (50.). Nach einer Ecke fiel der zweite Treffer: Jan-Niklas Budde (55.) traf ins eigene Tor. "Das war einfach nur ärgerlich", meinte Molina. Denn nach den beiden Treffern war die Partie entschieden.

Die Fortuna erarbeitete sich keine Torchancen. Die Gäste brachten den Sieg ungefährdet über die Zeit. "Diese Gegentore dürfen uns nicht passieren. Wir haben bis dahin keine Chancen zugelassen", stellte Molina klar. Seine Elf agierte kompakt und ließ Bochum wenige Räume zur Entfaltung. Doch nach dem 0:2 offenbarte sich das Hauptproblem der Flingeraner: Die Offensive ist zu schwach, um die meisten Gegner in der Bundesliga vor ernsthafte Probleme zu stellen.

Molina zieht einen Vergleich zur ersten Mannschaft: "Ähnlich wie Norbert Meier, habe ich bei der Wahl unserer Spielweise auch nur wenig Möglichkeiten", sagte Molina. "Wir können nicht attraktiv spielen, wenn wir das wagen, werden wir hoch verlieren." Die Gegner seien qualitativ besser besetzt. "Unser Verein ist so schnell gewachsen. Da ist es doch normal, dass es da noch Unterschiede zu den etablierten Vereinen gibt", erklärte der Trainer. Vereine wie Dortmund, Schalke oder Leverkusen hätten über einen langen Zeitraum starke Jugendmannschaften. Da könne die Fortuna noch nicht mithalten.

"Ich träume davon, dass wir einen anderen Fußball spielen können. Noch geht das aber nicht", sagte Molina. So muss sich seine Mannschaft weiter darauf konzentrieren, in der Defensive gut zu stehen und die wenigen offensiven Vorstöße zu Toren zu nutzen. Das Saisonziel stellt sich von alleine auf. Die Fortuna peilt den Klassenerhalt an.

Als Elfter belegt sie derzeit einen Nichtabstiegsrang. "Wenn wir die Tabelle einfrieren könnten, hätte ich nichts dagegen", sagte Molina. Noch stehen aber 19 Partien aus und der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt gerade einmal einen Punkt.

(RP)
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