Derendorf Tierisches Vergnügen

Derendorf · Senioren und Kita-Kinder erarbeiten derzeit im Zentrum plus Derendorf-Golzheim eine Musik-Revue. Für einige der älteren Teilnehmer ist es die erste Begegnung mit Kindern seit langem.

Im Hof der Kreuzkirche ist der Löwe los — und nicht nur der. Auch Affen, Tiger und Fische wurden dort jetzt gesehen. Allesamt aus Papier und Pappe gefertigt und lustig anzusehen. Gebastelt haben die Tierkostüme junge und alte Besucher des benachbarten Zentrums plus Derendorf-Golzheim.

Unter dem Motto "Federkleid und Tigerfell" erarbeiten dort elf Senioren mit elf Kindern aus der Kita Collenbachstraße auf der Grundlage der Komposition "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saens derzeit eine Musik-Revue. Die Aktion gehört in die Reihe der Mehrgenerationen-Projekte, die das Zentrum rund zweimal jährlich anbietet.

Ziel der Reihe ist es, über die kreative Arbeit gezielt alte und junge Menschen zusammenzubringen. So wurde bereits der Stadtteil mit dem Fotoapparat erkundet, gab es ein Projekt zum Thema "Traumstadt" und mehrere Kunstaktionen.

Künstlerische Begleitung

Die aktuelle Aktion wird von der Theaterpädagogin Kirsten Schulte-Frohlinde und der Grafik-Designerin Ellen Bernstein künstlerisch geleitet. "Am Anfang stand die Idee, die Teilnehmer einfach gemeinsam Kostüme anfertigen zu lassen", berichtet Schulte-Frohlinde. So kam man schließlich zum Karneval der Tiere. "Gemeinsam haben sich Kinder und Senioren einige Tiere ausgesucht und dann jeweils ein Erwachsener und ein Kind ein Kostüm entworfen", berichtet Schulte-Frohlinde.

Und da entstanden — neben den Kostümen — ganz neue Einsichten und Erkenntnisse: "Ich habe keine Kinder, bin alleinstehend und musste erst zur Teilnahme überredet werden", berichtet Hannelore Rapp (63). Inzwischen hat sie bereits an mehreren Generationentagen teilgenommen und ist ganz begeistert. "Die Kinder sind mit Freude dabei, offen und zutraulich. Und sie haben ihre eigenen Ideen, die sie auch durchsetzen. Da musste selbst ich mal zurückstecken."

Was die Seniorin an der Arbeit mit den Kindern besonders begeistert: "Dass ich so viel von ihnen zurückbekomme." Bei einem früheren Projekt habe ein Kind sie spontan bei der Hand genommen. "Das kannte ich gar nicht."

Am Ende jedes Generationentages steht übrigens ein gemeinsames Essen und wird zusammen gesungen. Am 27. Juni wird das Ergebnis des Projekts, die Musik-Revue, im Collenbachsaal vorgestellt.

(RP/anch)
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