Bilk Straßenfest zum Jubiläum
Bilk · Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die Bewohner von Dürener und Zonser Straße nahe dem Aachener Platz. Und so wurde gemeinsam mit vielen Gästen kürzlich auf der Dürener Straße ein fröhliches Fest gefeiert. Der Anlass: Beide Straßen wurden vor genau 100 Jahren gemeinsam und im selben Baustil errichtet.
Bezirksvorsteher Walter Schmid, der selbst in der Nähe wohnt, kam vorbei und überbrachte die Grüße der Bezirksvertretung 3. Dann trugen einige Anwohner, die Mitglieder der Sangesfreunde Düsseldorf-Bilk 1858 sind, bekannte Melodien vor. Weiter ging es mit der Band "Swinging Funfares", die kurz vor einem anderen Auftritt noch einige Zeit bei den Bilker verbrachten. Nicht ohne Zugabe ließen diese die Musiker dann ziehen. Aber auch talentierte Jugendliche kam zum Zuge: die Jungen von "O Two Eleven" sorgten mit aktuellen Charthits für Stimmung.
Beide Straßen – Zonser wie Dürener Straße – mit ihren jeweils 40 Hausnummern waren im Jahr 1912 als Alternative zu den damals üblichen ärmlichen Mietskasernen geplant worden. Sie sollten auch dem einfachen Arbeiter und Angestellten erstmals die Möglichkeit geben, in einem für damalige Zeit ungewöhnlich komfortablen Eigenheim zu leben. Die damals gegründete Gemeinnützige Wohnungs- und Baugenossenschaft mit ihrem Vorstand Hans Grewe bewies somit ein, für den Beginn des 20. Jahrhunderts ungewöhnliches soziales Bewusstsein.
Das Straßenbild im Stil der Übergangsarchitektur zwischen Jugendstil und Backsteinmoderne ist bis zum heutigen Tag unverändert. Es wird gekennzeichnet von pittoresker baulicher Vielfalt wie Balkonen, Erkern, Rund- und Spitzgauben. Inzwischen schätzen neben den Alteingesessenen auch viele Neubürger, zumeist junge Familien, die Möglichkeit beider Straßen, stadtnah in einem der Reihenhäuser mit Garten zu wohnen. Zum hundertjährigen Bestehen wurden nun eigens eine Festschrift und eine Dokumentation mit Erinnerungen an den Architekten Willy Krüger herausgebracht. Der Band enthält überdies zahlreiche Gespräche mit Anwohnern. Eine bunte Fotoausstellung dokumentierte zum Straßenfest die wechselvolle hundertjährige Geschichte des Viertels.
