Stockum U-Bahnhof soll Freiligrathplatz entlasten

Stockum · Der Bürgerverein Lohausen-Stockum will so den Bahnverkehr unter die Erde verlegen.

Wer morgens im Berufsverkehr über den Freiligrathplatz fahren muss, stellt den Wecker generell ein paar Minuten früher. "Hier ist morgens immer alles dicht", sagt Klaus Scherschel vom Bürgerverein Lohausen-Stockum. Den Hauptgrund dafür sieht er im Bahnverkehr.

"Mehrere Linien fahren über diesen Platz", erläutert er, "das führt bei den vielen Ampeln zu langen Rot-Phasen." Dadurch entstehe jeden Morgen großer Rückstau. Und mit der für 2023 geplanten U 81 könne sich die Situation noch verschlimmern. Deshalb hat der Verein bereits zahlreiche Einwände für das Planfeststellungsverfahren eingereicht und hofft beim Erörterungstermin Ende des Jahres auf Unterstützung des Oberbürgermeisters. "Wir versprechen uns auf jeden Fall eine Aufschiebung der U 81", sagt Scherschel.

Der Bürgerverein hat gestern interessierten Besuchern sowie dem verkehrspolitischen Sprecher der Grünen, Norbert Czerwinksi, einen eigenen Plan zur Entschärfung der Verkehrssituation am Freiligrathplatz vorgetragen. "Unser Idee sieht vor, den kompletten Bahnverkehr zwei Etagen tiefer zu legen", erklärt Scherschel. Würden die Stadt- zu U-Bahnen, gäbe es "weniger roten Ampeln und fließenderen Verkehr".

Der Bürgerverein möchte aber auch den "Fußgängerbetrieb in Zukunft unterirdisch stattfinden" lassen, so Scherschel. Das sei besonders wegen der vielen Kinder der angrenzenden Grundschulen nötig. "Die Schüler müssen hier morgens von den Haltestellen über mindestens drei Ampeln bis zur Schule. Das ist bei dem Verkehr sehr gefährlich", sagt Scherschel. Eine Unterführung unter dem Freiligrathplatz würde den Schulweg sicherer machen.

Lediglich der normale Auto-, Bus- und Radverkehr bliebe nach dem Plan des Bürgervereins, der sich zu den Kosten eines solchen Projekts nicht äußerte, oberirdisch. Beim Mobilitätsforum am 11. Oktober will Klaus Scherschel die Vereins-Idee der Stadt präsentieren.

Verkehrspolitiker Czerwinski hält sie zumindest in Teilen für umsetzbar. "Den Bahnverkehr in den Untergrund zu verlegen, halte ich für realistisch. Das habe ich auch bei der Verkehrsdezernentin schon angesprochen." Eine Fußgängerunterführung schließt Czerwinski dagegen aus: "Wir wissen von anderen Fällen, dass es da große Sicherheitsprobleme gibt." Besonders in den Abendstunden seien Unterführungen eher abschreckend. "Man weiß ja nie, wer sich da niederlässt. Es herrscht keine freie Sicht."

(se)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort