Brauchtum in Düsseldorf Kinderfreundliche Kirmes in Stockum

Stockum · Zum ersten Mal hat Lars Langen in diesem Jahr das Volksfest mit Blick auf den Aquazoo organisiert. Dieser Job liegt schon lange in der Familie – die Schützen achten darauf, für alle Altersgruppen etwas anzubieten. Eine Hürde war die Stromversorgung.

 Die Kirmes vor dem Aquazoo beim Stockumer Schützenfest lockte bei bestem Wetter viele Besucher an.

Die Kirmes vor dem Aquazoo beim Stockumer Schützenfest lockte bei bestem Wetter viele Besucher an.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Noch ist das große Fest des Sankt Sebastianus Schützenvereins Stockum nicht beendet. Unter anderem wird heute Abend der Krönungsball gefeiert, auf dem das „alte“ Königspaar Michael und Angelika Mingers das Königssilber an ihre Nachfolger übergeben wird, und doch bekommt Lars Langen das Lächeln irgendwie schon nicht mehr aus dem Gesicht. Er weiß, seine ehrenamtliche Arbeit hat vielen Menschen Freude gemacht.

Langen ist Mitglied bei den 1. Grenadieren der St. Sebastianer und Platzmeister des Gesamtvereins für das Schützen- und Volksfest auf dem Parkplatz des Aquazoos. „Letztes Jahr war ich noch zweiter Platzmeister. In diesem Jahr bin ich zum ersten Mal für die Kirmes hauptverantwortlich“, verrät Langen. Er ist zwar erst 25 Jahre alt, hat aber bereits Erfahrungen in der Organisation des Volksfestes gesammelt. „Schütze bin ich seit meiner Geburt. Das ist eine Familienangelegeheit“, so der Grenadier. „Mein Opa, mein Vater waren beide im Verein. Mein Großonkel und mein Onkel waren Platzmeister. Von denen habe ich das Amt quasi geerbt.“ Allerdings nicht in direkter Linie, denn zwischen ihm und seinem Onkel war noch der Schwiegersohn des Onkel für die Kirmes verantwortlich.

Mit dieser Erfahrung war es für Langen kein großes Problem, „seine“ Premieren-Kirmes auf die Beine zu stellen. „Mit den meisten Schaustellern arbeiten wir schon seit Jahren zusammen. Man kennt sich“, so Langen. „Es kommen aber immer mal wieder neue Angebote dazu. So wie in diesem Jahr der Scheibenwischer.“ Das Fahrgeschäft mit dem Namen „Big Wave“ befördert die Fahrgäste mit immenser Geschwindigkeit rauf und runter um eine Achse. Das ist genauso wie der Autoscooter eher etwas für ältere Jugendliche. „Wir achten stark darauf, dass wir eine kinder- und familienfreundliche Kirmes sind“, macht der Platzwart klar. „Deshalb sind die meisten unserer 25 Angebote auch auf Kinder zugeschnitten.“ So gibt es mehrere Karusells, Entenangeln, einen Greifer für Plüschtiere, Riesenrutschen und das Duo-Trampolin sowie Essen und Trinken.

Trotz der routinierten Zusammenarbeit mit den Schaustellern gab es eine große organisatorische Hürde zu nehmen. „Wir hatten Probleme mit dem Strom“, verrät Langen. „Unser alter Anbieter hatte unseren kostengünstigen Vertrag gekündigt und wollte für einen neuen Vertrag deutlich mehr Kosten abrechnen. Also mussten wir den Anbieter wechseln.“ Der ist zwar auch teurer als der alte Vertrag, aber preiswerter als das Angebot vom alten Anbieter. „Ich bin mal ganz gespannt welche Kosten bei der Abrechnung auf uns zukommen“, so Langen.

Das ist aber noch weit weg, denn noch lassen sich die Stockumer Schützen den Spaß an ihrem Fest nicht verderben. Dabei war auch Jochen Reiter, der Direktor des Aquazoos. „Wir feiern ja auf dem Parkplatz des Aquazoos und wir pflegen eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Institut“, erläutert der 1. Chef der Stockumer Schützen, Markus Stephan. „Wir haben ja auch die Patenschaft für die ganzen Schützenfische im Aquazoo übernommen.“ Ursprünglich feierte der 1952 gegründete Sankt Sebastianus Schützenverein Stockum auf dem heutigen Messegelände sein Schützenfest. Anfang der 1970er Jahre, als die Messe ihren damaligen Neubauten hochzog, mussten die schützen weichen und fanden im Nordpark ihr Quartier für das alljährliche Schützenfest. Dort fühlen sie sich genauso wohl wie die Kinder und Familien auf dem Volksfest.

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