Stockum Drogenschwerpunkt auf Spielplatz?

Stockum · Polizei, Ordnungs- und Gartenamt können Anwohnerklagen nicht bestätigen.

Alexander Giannakis (CDU), Mitglied in der Bezirksvertretung 5, beschreibt sehr drastisch die Situation rund um den ehemaligen Spielplatz an der Gottfried-Keller-Straße. So bezeichnet er den Ort als einen "massiven Drogen-Dealer-Schwerpunkt", der ausgetrocknet werden soll, und spricht von massiven Drogenverkehr.

Darauf aufmerksam gemacht worden sei der Bezirkspolitiker durch Anwohner, die unmittelbar am Spielplatz leben. Diese teilten ihm mit, dass sich in den vergangenen Monaten dort offensichtlich Jugendliche treffen, um Drogen zu konsumieren und zu erwerben. Giannakis hat deshalb eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, ob diese Kenntnis von der Situation habe und was dagegen unternommen werden könnte.

Die Verwaltung teilte nun mit, dass dem Ordnungsamt keine Erkenntnisse über einen massiven Drogenverkehr vorlägen. Allerdings gab es Anfang des Jahres einen Hinweis darauf, dass dort mit Drogen gehandelt werden könnte. Dieser Hinweis wurde an die Polizei weitergeleitet, da diese für die Bekämpfung von Drogendelikten zuständig ist. Die Polizei wiederum teilt mit, dass ihr bislang keine Beschwerden über mögliche Drogenverstöße von Anwohnern gemeldet wurden. Eine Auswertung der gemeldeten Straftaten im Umfeld der Gottfried-Keller-Straße ergab, dass im gesamten letzten Jahr 17 Straftaten bekannt wurden, die allerdings zu zweidrittel Eigentumsdelikte waren. "Speziell im näheren Umfeld des Spielplatzes wurden keine Straftaten bekannt, insbesondere nicht zu Delikten mit Rauschgiftbezug", sagt die Polizei. Sie will aber den Bereich künftig verstärkt kontrollieren, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen. Außerdem wurde Kontakt mit der Schulleitung des benachbarten Max-Planck-Gymnasiums aufgenommen. Denn einer Lehrerin war aufgefallen, dass sich vermehrt Schüler im Umfeld des Spielplatzes aufhalten würden, obwohl sie das Schulgebäude nicht verlassen dürfen.

Der Spielplatz soll in seiner heutigen Form erhalten bleiben, nur der Rutschenturm, der nicht mehr sicher war und abgebaut wurde, wird nicht mehr ersetzt. Dem Gartenamt ist keine Drogenproblematik bekannt, dennoch soll die Anlage nun offener gestaltet werden.

(brab)
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