Veranstaltungsort in Düsseldorf Politik fordert Bürgerbeteiligung bei Planung der Event-Fläche

Düsseldorf · Schon 2023 könnte es die erste Großveranstaltung auf dem Messeparkplatz geben. Die Belange der Anwohner sollen stärker berücksichtigt werden.

 Der Parkplatz an der Messe soll künftig als Veranstaltungsort genutzt werden.

Der Parkplatz an der Messe soll künftig als Veranstaltungsort genutzt werden.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Einschätzung von Michael Brill, Chef der städtischen Veranstaltungstochter D Live, dass bereits 2023 der Open-Air-Park auf dem Messeparkplatz P1 in Betrieb gehen könnte, hat in der Bezirksvertretung 5 (BV5) für erhebliche Unruhe und Diskussion gesorgt. Die Politiker fühlen sich teilweise übergangen, beziehungsweise nicht informiert und schätzen die mögliche Realisierung der Eventfläche sehr unterschiedlich ein. Die Grünen in der BV5 hoffen noch auf eine Verhinderung des Projektes. Claudia Gelbke-Mösner bezieht sich dabei auf den Kooperationsvertrag, der nach der Kommunalwahl zwischen Grünen und CDU geschlossen wurde. „Wir halten die Realisierung eines Open-Air-Geländes auf dem Messeparkplatz P1 für unwahrscheinlich. Sollte jedoch wieder Bewegung in das Projekt kommen, ist eine Umsetzung nur unter strikter Berücksichtigung der Vorgaben des gesetzlich verankerten Natur- und Artenschutzes sowie der Belange des Lärmschutzes vorstellbar“, wurde im Vertrag festgehalten. Die Grünen wollten deshalb einen Antrag der CDU zur Eventfläche nicht mittragen, da sie befürchten, damit weitere Bewegung in die Sache zu bringen.

Das sieht Antragssteller Dominik Dimmendaal (CDU) aber anders. Für ihn ist es „relativ klar, dass die Eventfläche nächstes Jahr in Betrieb genommen wird“. Die Arbeiten dafür würden schon auf Hochtouren laufen. So sind die erforderlichen Gutachten inzwischen fertiggestellt oder aktualisiert worden und liegen den Fachämtern vor. Stimmt der Stadtrat zu, könnte laut Brill schon 2023 das erste Großevent auf dem Messeparkplatz mit bis zu 80.000 Zuschauern erfolgen.

Die CDU in der BV5, die laut Florian Hartmann in der letzten Legislaturperiode „das unselige Ed-Sheeran-Konzert, diese Schnapsidee“ auf dem Messeparkplatz verhindert hat, gibt sich nun weniger kämpferisch. Sie hat jetzt lediglich den Antrag gestellt, dass bei den Planungen „eine besondere Priorität auf den Anwohnerschutz und den Schutz der Umwelt insbesondere vor Lärm, Schmutz sowie Verkehrsbelastungen und Baumfällungen“ gelegt werden soll. Zudem soll die Verwaltung unverzüglich die Bürgerbeteiligung fortzusetzen, deren Ergebnisse „in die weiteren Planungen zwingend einzuarbeiten sind“.

Die Idee zu der großen Eventfläche stammt aus dem Jahr 2018. Damals wollte der ehemalige Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), dass Popmusiker Ed Sheeran auf dem Messeparkplatz auftritt. Massive Proteste unter anderem wegen dafür benötigter Baumfällungen verhinderten dann die Veranstaltung. Daraufhin beschloss die damalige Ampel-Ratsmehrheit von SPD, Grünen und FDP ein Bauleitplanverfahren, das zurzeit läuft, um den Platz dauerhaft als Eventfläche nutzen zu können.

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