Benrath Steht die Prummekirmes vor dem Aus?

Benrath · In der Diskussion um die Benrather Prummekirmes weisen die Aktionsgemeinschaft Benrath (AGB) sowie die Benrather Schützenbruderschaft die Verantwortung wegen des Gezerres um die Sonntagsöffnung der Geschäfte weiterhin von sich. Niemand will schuld sein am Attraktivitätsverlust der historischen Veranstaltung. Dass ihr neues Leben eingehaucht werden muss, darüber sind sich alle einig. Wie genau der Weg dahin aber aussehen soll – darüber wird derzeit gestritten.

Bei einem gemeinsamen Treffen am Dienstag haben die Vertreter beider Parteien ihre Standpunkte noch einmal verdeutlicht: "Es wird keinen offenen Sonntag zur Prummekirmes geben", wiederholte die AGB-Vorsitzende Renate Rönnau gestern gegenüber unserer Zeitung: "Das steht fest." Schützen-Chef Klaus Voß dagegen ist sich sicher: Die Prummekirmes braucht die offenen Geschäfte am Sonntag. "Das hebt die Attraktivität der Veranstaltung." Von der sei in den vergangenen Jahren nicht mehr allzu viel vorhanden gewesen, findet Rönnau. "Wir mussten einen verkaufsoffenen Sonntag streichen, und weil der zur Prummekirmes für die Händler in den vergangenen Jahren am wenigsten abgeworfen hat, haben wir uns für den entschieden." Um die Interessen ihrer Mitglieder glaubwürdig zu vertreten, könne sie von dieser einmal getroffenen Entscheidung nun auch nicht mehr zurücktreten, erklärt die Vorsitzende.

Die Schützen seien sich bewusst, dass sich am Konzept der Prummekirmes etwas ändern müsse, gibt Klaus Voß zu. Denkbar sei es, die Veranstaltung mit einem Handwerkermarkt zu erweitern. Vor zehn Jahren war das ein großer Erfolg. "Aber derzeit wissen wir nicht, wie wir neue Kontakte knüpfen können, um das zu realisieren", erklärt Voß.

Der neue Vorstand müsse sich erst einmal zusammenfinden, und auch die finanziellen Ressourcen des Vereins seien knapp. "Ich finde es schade, dass die AGB in schlechten Jahren nicht zu uns steht", klagt der Schützen-Chef. Dabei sei schon der erste verkaufsoffene Sonntag, der jemals in Benrath stattgefunden habe, während der Prummekirmes gewesen.

Nach dem Gespräch will sich die AGB nun Gedanken machen, wie sie die Schützen mit Ideen für die Kirmes unterstützen kann und möchte. "Es könnten beispielsweise Bauern mit ihren Wagen kommen und frische Pflaumen anbieten", sagt Rönnau. Gleichzeitig betont sie: "Es ist aber nicht die Aufgabe der AGB, die Prummekirmes am Laufen zu halten. Das müssen schon die Schützen selbst erledigen."

Die hoffen nun auf Schützenhilfe aus der Politik. Die zuständige Bezirksvertretung hatte in der Sitzung am 24. Februar einstimmig beschlossen, dass Benrath einen zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntag zur Prummekirmes im September bekommen soll – denn mit derzeit neun Öffnungsterminen liegt man unter dem mit den Kirchen und der Gewerkschaft ausgehandelten Kompromiss. Darüber soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 15. März befinden. Die Signale aus der CDU-Ratfraktion, diesen Antrag zu unterstützen, seien gut, weiß Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth (CDU) zu berichten. Vor allem, weil an dem Sonntag, 9. September, bereits die Geschäfte in Eller (Gumbertstraßenfest) und Gerresheim (Weinherbst) öffnen wollen.

Wenn durch die Politik der offene Sonntag in Benrath nicht durchgesetzt werden kann, "wissen wir nicht, ob es die Prummekirmes im nächsten Jahr noch geben wird", meint Voß.

(emy)
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