Prozess in Düsseldorf Wirt im Bahnhofsviertel erpresst?

Stadtmitte · Die vielen widersprüchlichen Aussagen über eine angebliche Schutzgelderpressung konnten am Freitag auch im zweiten Gerichtstermin nicht aufgelöst werden. Allerdings geht das Gericht nun auch Hinweisen auf mögliche Drogengeschäfte des Angeklagten nach.

Laut Anklage soll der 28-jährige Albaner im Januar 2017 zusammen mit seinem Bruder einen Wirt im Bahnhofsviertel bedroht und erpresst haben. Dass sie außerdem eine Schusswaffe bei sich gehabt hätten, hatte der Bar-Besitzer am ersten Prozesstag vermutet. Gestern wiederholte er seine Aussage, die Brüder hätten von ihm 60.000 Euro Schutzgeld verlangt - oder, dass er als Gegenleistung für sie arbeite.

Der Verdacht, dass dahinter ein Drogengeschäft stecken könnte, war für die Kammer naheliegend: Erst kürzlich war ein Verfahren wegen Handels mit Kokain in der Bar eingestellt worden. Der Wirt gab an, die Brüder hätten schon mehrmals ein Treffen mit ihm verlangt, er wolle sich jedoch aus deren Geschäften raushalten.

Den Haftbefehl gegen den Angeklagten hob das Gericht gestern auf: Die Kammer sieht keine Verdunkelungs- und Fluchtgefahr mehr. Anfang März wird ein Urteil erwartet.

(lku)
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