Ausstellung Wohnen in einer Kunstausstellung

Stadtmitte · Zwei Künstler nutzen ihre Wohnung an der Stephanienstraße 7 mal anders.

 Das „Terror Camp“ stammt von  Gerhard Martini.

Das „Terror Camp“ stammt von  Gerhard Martini.

Foto: Elisabeth Brockmann und Alexander Vejnovic/Alexander Vejnovic

Das Erste, was Elisabeth Brockmann und Alexander Vejnovic am Tag sehen, ist die Arbeit – was für viele eine unangenehme Vorstellung ist, ist für die beiden Künstler ein „großes Glück“. Das Paar lebt und arbeitet in der ehemaligen Druckerei an der Stephanienstraße. Am 31. August eröffnen sie ihre erste Ausstellung „Die Eulen sind nicht, was sie scheinen“, in der sie Werke befreundeter Künstler ausstellen – nicht die eigenen.

Vor drei Jahren fanden Elisabeth Brockmann und Alexander Vejnovic den Weg zu den Räumlichkeiten an der Stephaniestraße, eine Halle, aus der sie eine Wohnung nach ihren Vorstellungen machten – „wobei ‚Wohnung’ eigentlich zu viel gesagt ist. Es ist vielmehr eine Halle mit Wänden“, sagt Brockmann. „Ich brauche sehr viel Licht für meine Arbeit. Jetzt habe ich so viel, dass ich manchmal einen Sonnenschirm brauche“, sagt die 63-Jährige. Dachkuppeln und Glasfassaden erzeugen ein besonderes Licht.

Das neue Zuhause sorgte bei der Kuratorin und dem Fotografen für einen „neuen Schub“. „Die großen Räumlichkeiten brachten sowohl für mich als auch für meinen Mann eine große Veränderung. Wir können viel mehr ausprobieren“, sagt Brockmann. Sie selber arbeite schwerpunktmäßig mit Fassaden und Installationen, in den großen Räumen könne sie sich nun ganz anders ausbreiten.

„Viele sprechen uns auf unsere Räumlichkeiten an, und wir sind auch immer wieder von Künstlern gefragt worden, ob wir diese nicht wenigstens ab und zu für Ausstellungen nutzen wollen“, sagt Brockmann. Zu diesen Künstlern zählten auch Gerhard Martini, der gemeinsam mit Brockmann Meisterschüler bei Gerhard Richter war. Der Nachbar und Freund Michael van Ofen legte dem Ehepaar letztendlich auch seinen Studenten Lukas Uptmoor ans Herz. Es entstand eine Ausstellung mit dem Namen „Die Eulen sind nicht, was sie scheinen“.

„Für uns ist es wichtig, zu sehen, wie die Bilder in den Räumen funktionieren“, sagt Elisabeth Brockmann. So zeige Martini beispielsweise „winzig kleine“ Arbeiten, bei denen Lack auf Blech aufgetragen wurde. Uptmoor hingegen präsentiere große Arbeiten auf den schwarzen Wänden des Fotostudios ihres Mannes. „Es soll nicht aussehen wie eine Galerie“, sagt Brockmann. Lichtquellen werden so in den Glaskuppeln versteckt, dass es auch im Dunkeln so aussehe, als würde die Sonne scheinen.

Ausstellung Vom 31. August bis zum
2. September können sich Besucher an der Stephanienstraße 7 selber ein Bild machen. Weitere Infos: stephanienstr.de

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