Tierschutz in Düsseldorf Mehr Spatzen sollen in der Stadt leben

Düsseldorf · Der Berty-Albrecht-Park zwischen Schinkelstraße und Toulouser Allee soll ein neuer Lebensraum für die kleinen Vögel werden. Dafür wurden nun Nistkästen installiert.

 Ulrike Morys hat Nistkästen für Spatzen aufgebaut.

Ulrike Morys hat Nistkästen für Spatzen aufgebaut.

Foto: Morys

Ulrike Morys ist ein langjähriges Mitglied beim Naturschutzbund Düsseldorf (Nabu) und hat deshalb einen vielleicht sorgsameren Blick auf ihre Umwelt, als andere Bürger. Als sie in der Grünanlage Berty-Albrecht-Park mehrere Spatzen sah, fiel ihr auf, dass sie diese Vögel schon seit vielen Jahren nicht mehr in der Düsseldorfer Innenstadt beobachtet hatte. „Ich lebe seit meinem fünften Lebensjahr in Düsseldorf und kann mich erinnern, früher regelmäßig einen größeren Schwarm in unserem Sandkasten beim Morgenbad gesehen zu haben. Spatzen waren da noch keine Seltenheit“, sagt Morys.

Daraufhin kam ihr die Idee, sich für die Spatzen einzusetzen, und nahm Kontakt zu Tobias Krause von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt auf, um über mögliche Hilfen zu sprechen. „Er war sofort bereit, dieses Projekt zu unterstützen. Parallel startete ich auf der Internetplattform nebenan.de einen Suchaufruf nach weiteren Spatzenfreunden.“ Daraufhin erhielt die Naturfreundin viele Rückmeldungen, davon waren nur zwei brauchbar. „Viele Menschen verwechseln die jetzt häufig vorkommende Heckenbraunelle mit Spatzen.“

Das Ziel von Morys war es, neue Nistmöglichkeiten zu schaffen. „Am zeitaufwendigsten war die Recherche nach den Hauseigentümern, in deren Objektbereich sich die Spatzenfamilien aufhielten.“ Letztendlich erhielt sie die Genehmigung von zwei Besitzern, an deren Hofwänden Nistkästen anzubringen, und auch die Stadt erteilte grünes Licht für einen Standort an der Franklinbrücke.

Parallel suchte Morys nach Jungvögeln für eine Auswilderung und kam so in den Kontakt mit der Tieraufzuchtstation in Duisburg, über die sie insgesamt 19 aufgepäppelte Spatzen erhielt. Diese wurden vom Nabu-Mitglied Jürgen Schumann beringt und anschließend im Gebüsch neben den neuen Nistkästen ausgesetzt. „Wochen vorher hatte ich schon angefangen, die dort lebenden Stammvögel etwas anzufüttern. Diese Vögel nahmen direkt mit den Neuzugängen durch Piepsen Kontakt auf und bald schon saß man gemeinsam am Futterplatz“, erzählt Morys. Sie möchte noch weitere Kästen aufhängen und hofft, dass diese bald angenommen werden, die dann im Frühjahr eine neue Generation Spatzen in die Welt setzen sollen.

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