Stadtmitte Radfahrer mit Absicht gerammt

Stadtmitte · Familienvater soll wütend auf ein Schimpfwort reagiert haben.

Aus Rache für ein Schimpfwort soll ein Autofahrer (53) an einem Julivormittag 2017 einen Radfahrer (75) in der Stadtmitte absichtlich gerammt und dadurch verletzt haben.

Über diese Anklage wegen vorsätzlichen und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr hat das Amtsgericht gegen den Autofahrer verhandelt. Nur zum Urteil kam es nicht. Der Familienvater auf der Anklagebank gab an, er sei völlig schuldlos an der Kollision und habe keineswegs als Revanche absichtlich "ein Unglück herbeigeführt". Der Radfahrer sei an der Einmündung zur Grupellostraße plötzlich "quer gefahren", der Rest sei ein normaler Verkehrsunfall, unvermeidbar, aber mit glimpflichen Folgen. Tatsächlich erlitt der 75-jährige Radfahrer eine schwere, schmerzhafte Hüftprellung sowie eine Schürfwunde am Arm, blieb aber von Knochenbrüchen oder gar Kopfverletzungen verschont.

Doch gestern wies der Senior die Unfall-Version des Angeklagten empört zurück. Der Autofahrer sei mit seinem Wagen ohne Rücksicht auf die Fahrbahn eingebogen, habe an der nächsten Kreuzung dann abrupt und so stark gebremst, dass der Radfahrer beinahe aufgefahren wäre. Dass der Radler an dieser Stelle lauthals das A-Wort benutzt hat, gab er zu. Doch beim Weiterfahren habe der Autofahrer dann mehrfach versucht, ihn auf dem Fahrrad seitlich abzudrängen. Als der Rentner an dem Wagen trotzdem noch vorbeikam und in die Grupellostraße abbiegen wollte, habe der Angeklagte mit aufheulendem Motor "direkt auf mich zugehalten", so der Radfahrer. Da einer der Zeugen fehlte, konnte sich das Gericht noch kein Urteil über den Vorfall bilden. Das soll bei einem Fortsetzungstermin nachgeholt werden.

(wuk)
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