Stadtmitte Maghrebiner fürchten Verurteilung

Stadtmitte · Viel wurde in den vergangenen Tagen und Wochen über Nordafrikaner gesagt und geschrieben. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Deutsch-Maghrebinischen Gemeinden Düsseldorfs wehrten sich Betroffene gegen Pauschalisierung und Generalverdacht.

"Begriffe wie Nafri und Grapscher kann man nicht mehr löschen, wenn sie einmal gesagt wurden", sagte Rachid Amjahad von der Gesellschaft für Kultur und Wissenschaft des Maghrebs. "Wir fordern daher, stigmatisierende Begrifflichkeiten, die uns herabwürdigen, zu unterlassen." Diese Worte seien weder offiziell noch inoffiziell zu verwenden. Außerdem appellierte er nach dem Bekanntwerden "herkunftsbezogener Personenkontrollen" der Kölner Polizei an Silvester, das "Prinzip der Unschuldsvermutung auch für Deutsch-Maghrebiner" zu bewahren.

Moncef Slimi vom Maghrebinisch-Deutschen Institut für Medien und Kultur räumte ein, dass Jugendliche, die aus nordafrikanischen Staaten nach Düsseldorf kämen und hier kriminell tätig würden, ein Problem seien, dem sich die hiesige Maghreb-Gemeinde annehmen müsse. "Sie leben am Rand, sind nicht integriert. Sie haben mit der normalen maghrebinischen Gemeinschaft nichts zu tun." Dies zu ändern, sei Aufgabe der Vereine. Ibrahim Er Rahhaoui von der maghrebinischen Theatergruppe "Multi Kulti Welle" betonte allerdings, dass auch die Politik gefragt sei: "Die Mitte muss näher zusammenrücken. Wenn jemand etwas kritisiert, darf er nicht automatisch als Rassist oder Nafri angesehen werden."

(bur)
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