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Stadtmitte/Eller "Fliegende Heimat" - oder wie Menschen Heimat definieren

Stadtmitte/Eller · Geboren ist Christina Schulze-Hofer in Chapada, einer Stadt in Brasilien. Sie ist Architektin und Kunstpädagogin, arbeitet in Brasilien als Denkmalpflegerin und in Deutschland als Kunstpädagogin. Schulze-Hofer wohnt zwar die meiste Zeit in Düsseldorf, als ihre Heimat bezeichnet sie aber die Brücken, die sie zwischen Deutschland und Brasilien geschlagen hat. "Ich lebe zwischen zwei Welten", sagt sie. Christina Schulze-Hofer gehört zu den rund 80 Personen, die für das multimediale Kunstprojekt "Fliegende Heimat" zum Thema Heimat interviewt worden ist. Am Freitagabend ist die Ausstellung in der Galerie "fiftyfifty" eröffnet worden.

 Initiatorin des Projekts ist Katharina Mayer, die mehr als 80 Menschen zum Thema Heimat befragte.

Initiatorin des Projekts ist Katharina Mayer, die mehr als 80 Menschen zum Thema Heimat befragte.

Foto: hans-jürgen bauer

Die Idee zum Projekt hatten die Fotografin Katharina Mayer und Axel Grube während des "Duesseldorf Photo Weekends" im Februar. "Drei Tage lang hat uns Martin van Neuß seinen liebevoll gearbeiteten Holz-Wohnwagen zur Verfügung gestellt", erzählt Mayer, die den Wagen in Foto-, Film- und Tonstudio verwandelt hat. Grube und Mayer haben in dieser Zeit viele Menschen empfangen. Männer und Frauen, Erwachsene und Kinder, gebürtige Düsseldorfer und Zugezogene. Die Resonanz war so groß, dass sich vor dem Wohnwagen, der etwa am Grabbeplatz in Stadtmitte stand, lange Schlangen bildeten. Viele wollten erzählen, von sich und ihrem Leben, den Dingen, die für sie Heimat bedeuten. So wie Mostafa Ali, der 1984 in Salameh geboren ist und in Syrien als Richter arbeitete. Als in dem Land vor mehr als fünf Jahren Krieg ausbrach, flüchtete Ali. Seitdem lebt er in Düsseldorf. "Ich bin verloren. Ich habe mein Leben verloren", sagt er. Und er fragt sich, ob er jemals ein neues Leben finden wird. Anjuta Türk hat Heimatgefühle empfunden, als sie das erste mal in Kalifornien war. "Heimat ist für mich Freiheit. Freiheit ist für mich Heimat", sagt sie im Interview. Verschieden sind die Antworten ausgefallen, manche lang, andere kurz. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Porträts, Statements und Videosequenzen sowie ein Musikstück von Mayer und dem Komponisten Boris Polonski.

Zu sehen ist "Fliegende Heimat" bis Mitte Januar 2017 in der Galerie fiftyfifty. Alle Porträts hat Katharina Mayer ins Internet gestellt, zu sehen unter www.fliegende-heimat.de.

fiftyfifty-Galerie, Jägerstraße 15

(esc)
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