2019 beginnt der Ausbau Erster Blick in die neue Düsseldorfer Zentralbibliothek

Stadtmitte · Im alten Postgebäude am Hauptbahnhof entsteht ein Kulturzentrum. Jetzt luden Stadt, Eigentümer und Planer zum Rundgang ein.

Staubige Flure, leerstehende Büros und riesige, dunkle Betonhallen - dass in dem alten Postgebäude am Hauptbahnhof in naher Zukunft ein riesiges neues Kulturzentrum entstehen wird, ist derzeit noch kaum zu erahnen. Außer natürlich, man wirft einen Blick auf die bunten Animationen, die Stadt, Eigentümer und Planer beim gestrigen Rundgang aufgestellt haben. Sie geben eine Vorstellung davon, was dort auf den 25.000 Quadratmetern, deren Herz die neue Zentralbibliothek ist, entsteht. Die Fakten zum Komplex mit dem Namen "KAP 1" am Konrad-Adenauer-Platz:

 Aus der gläsernen Eingangshalle gelangen Besucher in die einzelnen Bereiche.

Aus der gläsernen Eingangshalle gelangen Besucher in die einzelnen Bereiche.

Foto: RKW ARchitektur +

Kulturzentrum Die Stadt Düsseldorf als Hauptmieter will in dem Gebäude ein Kulturzentrum errichten. Die Zentralbibliothek nimmt dabei den größten Platz ein und entsteht im zweiten und dritten Obergeschoss. Besucher gelangen dort aus der neuen gläsernen Eingangshalle entweder über Treppen oder drei Aufzüge hin. Rund 7750 Quadratmeter stehen den Nutzern künftig zur Verfügung - gestaltet nach einem modernen Konzept: So sind die Regale zum Beispiel nur so hoch, dass man sie ohne Probleme überblicken kann.

Auch dem Wunsch vieler Nutzer nach mehr Arbeitsplätzen wird Rechnung getragen - sie finden vor allem in der dritten Etage Ruhe und Platz zum Arbeiten. Lebhaft zugehen soll es im zweiten Geschoss mit Lesecafé, einer deutlich größeren Kinderbibliothek und erstmals einer Jugendbücherei, die in Zusammenarbeit mit Jugendlichen gestaltet wird. Ebenfalls zieht das Theatermuseum vom Hofgärtnerhaus ins KAP 1.

Die Stadt erhofft sich durch die neue Lage in Verbindung mit der Bücherei mehr Publikumsverkehr. In den ersten Stock zieht zudem das Forum Freies Theater. Es bekommt mehr als 2200 Quadratmeter Platz, einen Theatersaal mit bis zu 235 Plätzen und zwei Probebühnen. Die Struktur des Gebäudes war dabei laut Stadt ein Glücksfall: Dank Deckenhöhen von bis zu sieben Metern können die Stühle im Saal ansteigend aufgestellt werden. Weitere Flächen nutzt die Stadt zudem etwa für Verwaltungsräume.

 Diese Animation zeigt die dritte Etage des Gebäudes. Dort sollen Bibliotheksbesucher vor allem Ruhe zum Arbeiten finden.

Diese Animation zeigt die dritte Etage des Gebäudes. Dort sollen Bibliotheksbesucher vor allem Ruhe zum Arbeiten finden.

Foto: Schrammel ARchitekten

Weitere Mieter Nach den Bauarbeiten wird auch die Deutsche Post einen Teil des Gebäudes weiter nutzen. Ebenfalls Mieter ist die Deutsche Rentenversicherung. Sie ist zur Zeit der Sanierung nicht ausgezogen - und das macht die Arbeiten auch ein Stück weit zur Herausforderung: Weil die Versicherung auch mit empfindlicher Technik arbeitet, müssen Planer und Baufirmen behutsam vorgehen. Im Erdgeschoss wird außerdem die Supermarktkette Lidl eine Filiale eröffnen.

Ablauf und Arbeiten Derzeit wird das Gebäude erst einmal vollkommen entkernt. Die Stadt beginnt dann 2019 mit dem Ausbau der von ihr angemieteten Flächen. Dafür investiert sie 16,5 Millionen Euro. Lidl dagegen beginnt mit dem Ausbau erst im Herbst 2020. Läuft alles nach Plan, soll das KAP 1 Ende 2020/Anfang 2021 fertig sein.

(lai)
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