Angebot für Transmenschen beim CSD Mehr als nur ein Umstyling

Düsseldorf · Zum Christopher Street Day öffnet das Transformationscafé in Düsseldorf. Jungen Menschen wird dort geholfen, sich optisch dem Geschlecht anzugleichen, mit dem sie sich identifizieren.

Am Wochenende wird in Düsseldorf der Christopher Street Day gefeiert.

Am Wochenende wird in Düsseldorf der Christopher Street Day gefeiert.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Trans ist, wenn sich ein Mensch nicht mit dem Geschlecht identifiziert, welches bei der Geburt eingetragen wurde. Betroffene müssen häufig mit Anfeindungen leben oder fühlen sich verloren. Das Transformations-Café, kurz Trafo, von 1001plateau e.V. bietet für unterschiedliche Zielgruppen Aufklärung über geschlechtliche, sexuelle und romantische Vielfalt und darüber hinaus „einen Raum für die Erforschung sexueller und geschlechtlicher Identität für junge Menschen“, erklärt Rani Daniel Reschke, Projektleiter von 1001plateau.

„Wir beraten und bieten einen Raum, um sich selbst besser kennenzulernen“, so Reschke. Bei einem Transformationscafé gebe es zudem Workshops und auch Make-up-Beratung und eine Kleiderbörse. Es seien bisher überwiegend junge Menschen gekommen, aber auch Eltern und Betreuungspersonen, die sich informieren wollten. „Wir werden nicht jeden Menschen erreichen können. Uns ist es wichtig, breite Aufklärung zu leisten, aber es ist uns noch wichtiger, Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, einen Schutzraum zu bieten“, sagt Reschke.

Drag-Queen Ophelia Amok unterstützt, neben vielen anderen Projekten das Transformationscafé im Bereich Make-up-Beratung. Häufig werde sie nach einer Anleitung für ein einfaches Tages-Make-up gefragt. Aber auch wie Gesichtszüge weiblicher oder männlicher geschminkt werden können, oder wie ein künstlicher Bart geklebt wird, werde gefragt. Sie achte darauf, dass das tägliche Make-up nicht mehr als fünf Euro kostet.

Um die optische Transformation abzuschließen, können die Jugendlichen zudem aus einer großen Auswahl gespendeter Kleidung etwas auswählen. Menschen, welche selber den Transformationsprozess durchleben, gäben auch mal ihre alte Garderobe ab. Die Jugendlichen seien erleichtert, wenn sie am Ende das Geschlecht im Spiegel sehen, mit dem sie sich identifizieren. Im Transformationscafé könnten die Jugendlichen Hilfe und Anschluss an die Community finden und dadurch mehr Selbstbewusstsein entwickeln, erklärt Ophelia und: „Sie bekommen das Gefühl, nicht komisch und nicht allein zu sein.“

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