Leerstand und Vermüllung SOS am Düsseldorfer Stresemannplatz

Düsseldorf · Anwohner beschweren sich über Müllberge und die Trinkerszene, sorgen sich abends auch um ihre Sicherheit. Geschäfte stehen an dem mit Yuccas bepflanzten Verkehrsknotenpunkt nahe dem Hauptbahnhof lange leer.

 Am Stresemannplatz schlafen zwei Obdachlose auf Bänken.

Am Stresemannplatz schlafen zwei Obdachlose auf Bänken.

Foto: Semiha Ünlü

Trotz der vielen Yuccas ist es am Stresemannplatz alles andere als paradiesisch. „Vor der ehemaligen Tankstelle trifft sich die Trinkerszene, viele der Männer legen sich auf den Sitzbänken auch schlafen“, beklagt Hildegard Schmidt. Die 68-Jährige wohnt in der Nähe und hat manchmal Angst um ihre Sicherheit: „Man weiß ja nicht, was die Leute alles konsumieren und wie weit sie für Geld gehen.“ Ihr Nachbar Gerhard Tietz (38) ärgert sich auch über Müllberge: „Das sieht schrecklich aus, da liegt alles Mögliche neben der alten Tankstelle auf dem Bürgersteig.“ Und Hans-Günther Oepen, Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft der Graf-Adolf-Straße (ISG) und Geschäftsführer des benachbarten Hotels Stage 47, findet, dass der Platz alles andere als eine schöne Visitenkarte für die Stadt sei.

Der Stresemannplatz zwischen Graf-Adolf-Straße und Stresemannstraße ist in Not. Das sieht man an den vielen Leerständen. Der Falafel-Imbiss auf dem ehemaligen Tankstellen-Areal hat schon vor einem guten Jahr geschlossen. Auch in den weiträumigen Ladengeschäften direkt nebenan (Ecke Mintropstraße) und gegenüber (Ecke Stresemannstraße) gibt es kein Anzeichen dafür, dass sich daran bald etwas ändern wird.

 Die Müllcontainer quellen über.

Die Müllcontainer quellen über.

Foto: Semiha Ünlü

Die ISG, zu deren Mitgliedern unter anderem das Savoy-Theater, das Mercure-Hotel und das Crown gehören, schlägt Alarm. Unzufrieden ist man mit dem wieder leer stehenden Tankstellen-Areal. „Der Besitzer des Grundstücks hat schon Etliches versucht, um dort Geschäfte oder Läden anzusiedeln, aber seit einiger Zeit scheint sich gar nichts mehr zu bewegen und die Lage dort ist wirklich schlecht“, so Oepen. Es breite sich wieder eine Szene aus, „die öffentlich reichlich Alkohol verzehrt und deren Hinterlassenschaften den Platz verunstalten“.

In den vergangenen Jahren hat die ISG verschiedene Ideen und Konzepte entwickelt, um die Situation vor Ort zu verbessern und die Straße aufzuwerten, etwa mit einer Sicherheitsfirma zu kooperieren, um die Sicherheit der (Hotel-) Gäste zu Messezeiten zu gewährleisten oder in der Vorweihnachtszeit einheitlich geschmückte Weihnachtsbäume aufzustellen. Doch nun komme man alleine nicht weiter. Daher will man zügig in ein „konstruktives Gespräch“ mit Rat, Bezirksvertretung und städtischen Stellen kommen, „denn hier muss jetzt schnell etwas geschehen“, so Oepen.

Die Bezirksvertretung 3 will den Bereich um den Mintropplatz bis hin zum Stresemannplatz aufwerten. Gerade erst haben die Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Grüne im Zuge ihrer Haushaltsanträge Rat, Verwaltung und den Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung darum gebeten, für 2019 einen Betrag von 40.000 Euro einzuplanen, weil es vor Ort „prekär“ sei. Für den Erfolg der Maßnahmen sei es wichtig, dass das gesamte Gebiet einbezogen werde, „auch der Abwärtstrend um den Mintropplatz gestoppt“ werde.

Hildegard Schmidt glaubt inzwischen kaum noch an einen Aufschwung vor Ort. „Es wurde in den vergangenen Jahren so viel diskutiert und versprochen und dann ist so gut wie nichts passiert“, sagt die 68-Jährige.

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