Kalkum SPD Düsseldorf-Nord feierte im Schlosspark Kalkum
Kalkum · Für die Mitglieder der SPD ist dieses Jahr ein Besonderes: Die Partei feiert ihren 150. Geburtstag. Was selbst viele Mitglieder nicht wissen, ist, dass der Gründer, Ferdinand Lasalle, eine enge Bindung zum Kalkumer Schloss hatte.
Deshalb feierten die SPD Ortsvereine Angermund, Wittlaer-Kalkum und Düsseldorf-Nord am Sonntagnachmittag im Schlosspark Kalkum das 150-jährige Bestehen ihrer Partei. "In dieser Anlage zu feiern, ist ein guter Ansatz für die politische Bildung", sagte Ratsfrau Claudia Bednarski. "Denn viele kennen die gemeinsame Geschichte der SPD und des Kalkumer Schlosses nicht." Auch der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thomas Geisel und der Bundestagskandidat Philipp Tacer waren bei dem Fest dabei.
Ferdinand Lasalle war Jurist und der Schlossdame Sophie von Hatzfeldt sehr verbunden, weil er sie in einem der bedeutendsten Prozesse des 19. Jahrhunderts vertrat. Die Gräfin war zwangsverheiratet worden und so unglücklich in ihrer Ehe, dass sie klagte. "Lasalle und die Gräfin zogen vor 36 Gerichte, der Prozess dauerte neun Jahre.
Schließlich gewannen die Beiden, die Gräfin wurde geschieden und bekam sogar das Vermögen, das sie mit in die Ehe gebracht hatte, zurück", sagte Herbert Huwar von der SPD Angermund, der einen Vortrag über Lasalle hielt. Selbst Thomas Geisel war die Episode lange Zeit unbekannt. Obwohl er, wie er selbst sagt, schon seit 30 Jahren Mitglied in der Partei ist. "Erst seit etwa einem Jahr kenne ich die Geschichte von Lasalle und dem Kalkumer Schloss", sagt Geisel.
Um an den Gründer ihrer Partei zu gedenken, haben die sozialdemokratischen Politiker ein Blumenbouquet an das Gartenhäuschen im Schlosspark gehängt. In dem Park erinnert auch eine Tafel an den SPD-Gründer. "Ohne Lasalle ist die SPD nicht denkbar, und die Themen, für die er sich damals eingesetzt hat, sind immer noch die gleichen", sagt Tacer. "Die Frauengleichstellung und das Gesundheitssystem sind nach wie vor aktuell."
Einige Bürger haben mit den Politikern mitgefeiert. "Viele sind gekommen, weil sie in einer ungezwungenen Atmosphäre die Kandidaten kennenlernen können", sagt Bednarski. "Der Empfang im Park ist ein gutes Format, das man wiederholen könnte, um an die Bürger heranzutreten."
