Düsseltal Sorge um Rettung der Linie 708

Düsseltal · Die Verwaltung wollte prüfen, ob die 708 trotz Wehrhahn-Linie erhalten werden kann. Aber noch ist nichts passiert.

 Die 708 fährt vom Hauptbahnhof über den Worringer Platz und Ackerstraße bis zur Heinrichstraße.

Die 708 fährt vom Hauptbahnhof über den Worringer Platz und Ackerstraße bis zur Heinrichstraße.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Bezirksvorsteherin Annelies Böcker (CDU) ruft die Stadtverwaltung auf, sich ernsthaft für eine teilweise Rettung der Linie 708 einzusetzen. Die Straßenbahn-Linie soll der neuen U-Bahn-Linie zum Opfer fallen.

Die Folge: Es gäbe keine direkte Straßenbahn-Verbindung mehr zwischen Düsseltal und dem Hauptbahnhof. Dieser Plan sorgt im Stadtteil für großen Unmut. "Die Verwaltung muss jetzt nach den versprochenen Alternativen in der Planung suchen", sagt Böcker. "Sonst ist es bald zu spät."

Zum Hintergrund: Die 708 fährt vom Hauptbahnhof über den Worringer Platz und Ackerstraße bis zur Heinrichstraße.

Zunächst war geplant gewesen, diese Linie durch die U 71, die nach der Fertigstellung der neuen U-Bahn-Trasse von Rath über die Strecke der Wehrhahn-Linie bis in die Innenstadt fahren wird, komplett zu ersetzen. Dagegen regte sich jedoch starker Protest. Bezirksvorsteherin Böcker übergab OB Dirk Elbers mehr als 2000 Unterschriften. Die Bezirksvertretung stimmte geschlossen gegen die Pläne.

Der Wegfall der Linie ist trotz des Protests weiterhin beschlossene Sache. Die Stadt hatte den Düsseltalern aber in Aussicht gestellt, nach alternativen Lösungen zu suchen. So sollte die Linie ab der Heinrichstraße entweder in Richtung des neuen Fachhochschul-Campus' an der Münsterstraße geführt werden. Die zweite Möglichkeit, die diskutiert wurde, war die Graf-Recke-Straße mit dieser Straßenbahn anzubinden.

In ihrer bisherigen Führung würde die 708 mit Start der Wehrhahn-Linie den Berechnungen der Stadtverwaltung zufolge nicht mehr ausreichend Fahrgäste haben und sich somit auch nicht mehr rechnen. Damit stände eine der ältesten Straßenbahn-Linien der Stadt vor dem Aus: Schon seit rund 50 Jahren verkehrt sie zwischen den Haltestellen Hamm S-Bahnhof und Heinrichstraße.

Böcker wirft der Stadtverwaltung vor, nicht an dem Thema zu arbeiten. "Da passiert nichts." Dabei sei den Bürgern ein offener Prozess versprochen worden. Es sei nun wichtig, über die Bezirksvertretung und mit Hilfe der engagierten Bürgerschaft in Düsseldorf den Druck auf die Stadt zu erhöhen. "Es muss bald etwas geschehen, sonst heißt es plötzlich, dass die Planung zu weit fortgeschritten ist."

Böcker betont die Wichtigkeit der Linie für Düsseltal. "Der Hauptbahnhof ist der Mittelpunkt des Verkehrs in der Stadt, dorthin muss es eine Direktverbindung geben." In der Stadtverwaltung war gestern trotz mehrfacher Anfrage keine Auskunft zum Thema zu bekommen.

(RP/ila)
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