Bilk Singend und betend unterwegs

Bilk · Bereits zum dritten Mal zog eine Gruppe Gläubiger mit Pfarrvikar Wolfgang Härtel von der Bilker Kirche bis nach Hamm. Die Teilnehmer folgten damit den Spuren des alten Bilker Pilgerpfades.

Der Himmel meinte es gut: Pünktlich zu Beginn der Pilgertour am Samstag riss es auf und die Sonne lachte vom blauen Himmel. Rund 44 Gläubige kamen um 10 Uhr in die Bilker Kirche, auch Bilker Dom genannt, um sich auf den Bilker Pilgerpfad zu begeben. Dieser wurde 2009 anlässlich der Düsseldorfer Missionale konzipiert. "Wir sollten uns damals eine Aktion überlegen, die die Menschen zusammenführt", erzählt Sofie Diedering, Mitglied des Ortsausschusses, Leiterin der Bücherei St. Martin und einer Wandergruppe. So entstand die Idee, die alte Bilker Pilgertradition mit neuem Leben zu füllen.

Mit dem Kreuz voran

Nach einer kurzen Begrüßung gab Pfarrvikar Wolfgang Härtel dann das Zeichen zum Aufbruch. "In der Marienkapelle beginnen wir unsere Wallfahrt", erklärte er. "Wir möchten auch dieses Mal das Kreuz mitnehmen." Eine Neuerung beim Ablauf gab es ebenfalls. "Bisher sind wir schweigend gegangen, heute werden wir betend und singend unterwegs sein." "Ich war bislang jedes Jahr dabei", verrät die 70-jährige Christel Marquardt. "Der Bilker Pilgerpfad verleiht mir Kraft, und ich fühle mich in der Gemeinschaft sehr wohl." Rosemarie Karner ist neu in Düsseldorf. Die 44-Jährige freut sich, auf dem Bilker Pilgerpfad einen Einblick in die religiöse Infrastruktur zu erhalten. Als treue Pilgerin gibt sich die 82-jährige Irmgard Thiel zu erkennen. "Ich kann zwar schlecht sehen, doch als alte Bilkerin freue ich mich, Traditionen zu pflegen." Die 58-jährige Andrea Brück sieht in einer der Fürbitten einen entscheidenden Grund für die Teilnahme: "Unsere Gemeinden benötigen neue Begeisterung und die Freude an der Gestaltung der Gesellschaft, sie benötigen einen ungebrochenen Willen zum Frieden und zur Versöhnung."

Betend und singend erreichte die Gruppe die weiteren Stationen der rund dreistündigen Pilgertour: die älteste Kirche Düsseldorfs, Alt St. Martin, wo gemeinsam das Martinslied gesungen wurde. Die nächste Station, der alte Bilker Friedhof wurde 1904 vom Südfriedhof als Begräbnisstätte abgelöst. Die Kreuz- beziehungsweise Jan-Wellem-Kapelle, die danach besucht wurde, dient seit 1958 der Orthodoxen Gemeinde als Kirchenraum. Am Alten Feldkreuz am Rhein bei Hamm wurde schließlich das Abschlussgebet gesprochen. Zur Stärkung kehrten die Teilnehmer in ein Bauerncafé in Hamm ein.

(RP)
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