Kaiserswerth Schützenzug mit hohem Zulauf

Kaiserswerth · Seit über 700 Jahren besteht die Bruderschaft St. Sebastianus in Kaiserswerth. Ihre jährliche Parade begeisterte dieses Mal auch viele Zuschauer aus anderen Stadtteilen und Städten.

Die St. Sebastianus-Bruderschaft und ihr jährliches Schützen- und Volksfest sind aus dem ländlichen Kaiserswerth nicht mehr wegzudenken. Seit 1285 besteht der Verein, längst bevor das einst selbstständige Städtchen Kaiserswerth 1929 ein Stadtteil Düsseldorfs wurde. Entsprechend gut kommt das jährliche Schützenfest der Bruderschaft bei den Anwohnern an: Hunderte von ihnen fanden sich am Nachmittag auf dem idyllischen Kaiserswerther Markt nahe dem Rheinufer ein, um die Parade und den anschließenden Festzug der Schützen von St. Sebastianus zu bewundern. Dabei liefen auch Corps aus anderen Stadtteilen im Norden sowie aus Duisburg und Neuss mit.

Kein Schützenfest verpasst

Manche Zuschauer ergatterten draußen noch schnell einen freien Stuhl in einem der Lokale am Marktplatz, die in Sekundenschnelle besetzt waren. Barbara Klostermann-Steltkens verfolgte das Geschehen aber lieber am Straßenrand. Die 63-Jährige ist alt eingesessene Kaiserswertherin und hat seit ihrem dritten Lebensjahr noch kein Schützenfest von St. Sebastianus verpasst. "Das Ereignis gehört zu Kaiserswerth einfach dazu", findet sie. Ein Wermutstropfen sei für sie aber die zum Fest gehörige Kirmes. "Seit ein paar Jahren findet sie nicht mehr am Rhein, sondern auf einem Parkplatz an der Niederrheinstraße statt. Dort ist die Atmosphäre aber nicht so schön", bedauert Klostermann-Steltkens. Wie sie erklärt, seien Arbeiten am Deich der Grund für den Umzug der Kirmes gewesen. Diese sind mittlerweile zwar beendet, aber dennoch sei die Kirmes nicht an ihren ursprünglichen Standort zurückgekehrt. Helmut Miernik und seine Tochter Isabelle freuten sich dennoch auf einen Abstecher dort hin.

Die Beiden wohnen eigentlich in Angermund und wurden beim Spazierengehen am Rhein zufällig auf den Schützenzug aufmerksam. Der siebenjährigen Isabel gefallen daran vor allem die Pferdekutschen, "weil ich früher selbst geritten bin", wie sie erzählt. Fred Moll und Diana Rüs kamen sogar aus Mönchengladbach zum Spazierengehen nach Kaiserswerth und freuten sich, der Parade der Schützen spontan zusehen zu können.

"Unser Schützenfest ist ein festes Brauchtum im Stadtteil, zu dem auch viele Leute von außerhalb kommen", erklärte Norbert Reckels vom Vorsitz der St- Sebastianus-Bruderschaft. Allerdings betonte er, dass der Verein weit mehr zu bieten habe als bloß das Schützenfest. "Wir kümmern uns um bedürftige Menschen und unterstützen das Gemeindeleben im Ort", sagt Reckels. So gab es am Morgen des Schützenzugs ein großes Frühstück für die Senioren aus dem Altenheim.

(rar)
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