Benrath Saison kann beginnen – nur das Eis fehlt

Benrath · Eissporthallen-Chef Manfred Otto steht in den Startlöchern. Alle Reparaturen und Renovierungen in der Hallean der Paulsmühlenstraße sind abgeschlossen. De Ratinger spielen weiter in Benrath. Die Preise bleiben stabil.

 Manfred Otto vor den Kompressoren, die für einen knapp fünfstelligen Betrag neue Ventile bekommen haben.

Manfred Otto vor den Kompressoren, die für einen knapp fünfstelligen Betrag neue Ventile bekommen haben.

Foto: Günter von Ameln

Manfred Otto hat einen coolen Job. Doch wer glaubt, der Chef der Benrather Eishalle kommt momentan nicht ins Schwitzen, der irrt sich. Auch in Ottos Büro läuft in diesen Tagen der Ventilator. Denn an Eiszeiten ist momentan noch nicht zu denken.

 Ab 6. September können Schlittschuhläufer in der Eissporthalle wieder ihre Runden drehen.

Ab 6. September können Schlittschuhläufer in der Eissporthalle wieder ihre Runden drehen.

Foto: C. Göttert

Dennoch hat Otto alle Hände voll zu tun. Die Saison ist abgeschlossen, die neue bereitet er vor. Und da alle seine Mitarbeiter sich momentan im Urlaub befinden oder Überstunden abfeiern, hat Manfred Otto Zeit und Muße den "Schriftkram", wie er es nennt, zu erledigen. "Ich hab' da jetzt meine Ruhe und werde kaum gestört", sagt er.

Die Einschränkung "kaum" gibt es deshalb, weil doch hin und wieder das Telefon klingelt, und es Anfragen für die neue Saison gibt. So hat der Chef der Eissporthalle schon mehrere Termine vergeben fürs Eisstock-Schießen. "Vor allem für Firmen", sagt er, "die jetzt schon ihre Weihnachtsfeier planen."

Zurzeit bereitet Otto sich für die Vorstandssitzung mit der Sparkasse in zwei Wochen vor, anschließend ist die Kuratoriumssitzung mit dem Oberbürgermeister geplant. "Die wollen Zahlen sehen", sagt Otto.

Die Eissporthalle an der Paulsmühlenstraße hat die Stadtsparkasse Düsseldorf in den 70er Jahren gebaut, finanziert über eine Stiftung. Manfred Otto war seit 1991 Geschäftsführer, ehe er 2006 mit 63 in Rente ging. Seit 2011 leitet er — nach fünfjähriger Pause — wieder die Eissporthalle. Mit Erfolg. Der Rentner im Unruhestand hat die Besucherzahlen wieder nach vorne gebracht und auch in der abgeschlossenen Saison die magische Zahl der 100 000 überschritten. Mit dem Bilanzergebnis ist er zufrieden, die Verluste seien weiter minimiert worden, sagt er, ohne ins Detail zu gehen. "Erst muss mein Vorstand die Zahlen sehen", meint er.

Um die Attraktion der Eissporthalle zu halten, muss investiert werden. Die Halle hat einen neuen Anstrich bekommen — inklusive Boden, sprich Eislauffläche. Die Sanitäranlagen und Duschkabinen der Eishockey-Spieler wurden erneuert.

Für den Eisbären, wie ihn Otto liebevoll nennt — gemeint ist die Eisaufbereitungsmaschine —, sind die Batterien ausgewechselt worden. Eine teure Sache, wie er erklärt, denn immerhin handelt es sich beim Eisbären um ein Elektroauto. Da kosten die Batterien schon einige Tausend Euro.

Auch die Kompressoren mussten erneuert werden — für einen knapp fünfstelligen Betrag gab es neue Ventile. Die teuerste Investition. Dass die Energiekosten gestiegen sind, schmerzt Otto besonders. Das heißt für ihn, mehr Geld ausgeben, wo es eigentlich nicht nötig gewesen wäre. "Die Energiekosten fressen mich auf", sagt Otto. Deshalb hofft er, dass es von der Sparkasse noch mal eine Spende gibt.

Auch in der kommenden Saison hat der Eissporthallen-Chef den Ratinger Aliens Asyl gewährt, weil deren Halle momentan nicht bespielbar ist und saniert werden muss. "Ich rechne damit, dass die Aliens mindestens bis Ende des Jahres bei uns trainieren und spielen", sagt er. Mit den Devils, der Düsseldorfer Damen-Eishockey-Mannschaft, kommen sie sich nicht ins Gehege. Im Gegenteil, sie trainieren zeitweise sogar gemeinsam.

Wenn es nach Otto ginge, könnte die Saison schon jetzt starten. "Wir sind betriebsbereit", sagt er. Rund eine Woche dauere es, bis das Eis bereitet sei. Damit beginnt er Ende August. Denn am Freitag, 6. September soll die Saison eröffnet werden. Otto denkt an eine große Party mit XXL-Laufzeit. Wenn allerdings das Wetter so heiß bleibt wie jetzt, "dann läuft die Kühlung nicht so schnell", sagt er, "dann müssen wir früher mit dem Aufbereiten für das Eis beginnen."

Eines verspricht Manfred Otto schon jetzt, und darauf ist er besonders stolz: Die Eintrittspreise bleiben stabil.

(RP)
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