Eventbranche in Düsseldorf Zwei neue Veranstaltungsorte im Hafen

Düsseldorf · Auf dem Areal der „Rheinhöfe“ im Reisholzer Hafen eröffnet der Veranstaltungskomplex „The Frame“ mit fast 5000 Quadratmetern. Bis zu 2000 Gästen können dort feiern.

 Leif-Erik Wilhelm und Lukas Kranz (v.l.) eröffnen kommende Woche die zwei Hallen „The Frame“, die vielfältige Möglichkeiten für Veranstaltungen bieten.

Leif-Erik Wilhelm und Lukas Kranz (v.l.) eröffnen kommende Woche die zwei Hallen „The Frame“, die vielfältige Möglichkeiten für Veranstaltungen bieten.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, hätte „The Frame“ ein wirtschaftliches Problem. Denn der Betrieb der neuen Event-Hallen „The Frame“ an der Reisholzer Werftstraße auf dem Industrieareal der „Rheinhöfe“ sollte schon im Spätsommer 2019 starten; so wäre bis zur Pandemie mit ihren Lockdowns Anfang 2020 kaum Gelegenheit gewesen, große und gewinnbringende Veranstaltungen zu organisieren. Weil sich aber einige bauliche Probleme ergaben und in Corona-Zeiten sowieso nicht an eine Eröffnung zu denken war, eröffnet „The Frame“ nun endlich Ende April – rechtzeitig also im Frühling und mit dem Ausblick, dass die Pandemie ihrem Ende entgegengeht.

„Wir freuen uns, dass wir starten können, wir haben viele Anfragen“, sagt Leif-Eric Wilhelm, der als Managing Director zurzeit noch schwer in den Vorbereitungen steckt. Denn für „The Frame“ gibt es noch viel zu tun, immerhin besteht der Komplex aus zwei geräumigen Teilen. Die große Halle heißt „Vision“ und hat eine Fläche von 2800 Quadratmetern. Nebenan befindet sich „View“. Diese Halle hat 2000 Quadratmeter, weil von ihrer Gesamtlänge von 125 Metern ein Teil für Garderoben, sanitäre Anlagen und Arbeitsräume (zum Beispiel für Caterer) abgezwackt wurde. Wegen einer Raumhöhe von 25 Metern konnten die Arbeitsräume in „View“ so konzipiert werden, dass auf ihnen eine weitere Fläche von etwa 600 Quadratmetern entstand.

Zurzeit lässt Leif-Eric Wilhelm technische Ausstattung einbauen – etwa die Traversen. Das sind metallisch Konstruktionen, an denen die bei Veranstaltungen benötigten Lautsprecher, Scheinwerfer und Leinwände befestigt werden. Die Traversen haben, würden sie hintereinander aufgereiht sein, eine Länge von gut 200 Metern und sind in ihrer Höhe und in ihrer Lage in den Hallen individuell verschiebbar. „Wir geben mit den zwei Hallen nur den Rahmen vor, daher der Name Frame“, erklärt Lukas Kranz, Geschäftsführer der Firma Spaces, Betreiberin der Hallen, die so große Tore haben, dass bequem ein Auto und eine Jacht als Präsentationsobjekt hindurch passen.

Solche Möglichkeiten müssen sein, denn Leif-Eric Wilhelm und Lukas Kran als Betreiber von „The Frame“ haben schon Anfragen und Termine national und international tätiger Firmen, die „The Frame“ für Produktpräsentationen, Jubiläen, Hauptversammlungen, Führungskräfte-Tagungen und Weihnachtsfeiern nutzen möchten. Dass dann eben ein Autokonzern auch ein Fahrzeug präsentiert oder bei der Messe „Boot“ ein Schiff ausgestellt wird, sei zu erwarten. Bis zu 2000 Gäste sind maximal in „The Frame“ zugelassen, erklärt Leif-Eric Wilhelm, „für so viele Anreisende gibt es direkt vor den Hallen natürlich nicht genug Parkplätze“. Aber auch diese Herausforderung hat er organisiert. Wilhelm wird bei Bedarf freie Flächen in der Nähe als Parkmöglichkeiten anmieten und die Gäste per Shuttlebusse zu der Halle bringen lassen. Weil fast in Sichtweite der Rhein fließt und der Hafen weitere Möglichkeiten bietet, denkt Wilhelm auch über die Idee nach, die Gäste per Schiff anreisen zu lassen, was ein weiteres Erlebnis sein könnte.

Die Eventbranche gewinnt zurzeit mit der wohl auslaufenden Pandemie wieder an Fahrt, erklärt Wilhelm. „Manche Firmen holen zuvor abgesagte Veranstaltungen nach; andere Firmen suchen wieder den direkten Kontakt zu ihren Kunden und Managern.“ Das werde sich auch positiv auswirken auf die Hotels im Düsseldorfer Süden. Die hohe Nachfrage ist notwendig, denn die Kosten für den Umbau der beiden Hallen sind hoch. Sie stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Zwar wurden sie bis vor wenigen Jahren auch genutzt, waren also nicht dem Verfall preisgegeben, aber dennoch waren Umbaumaßnahmen für neue Elektrik und Dämmung nötig. Um ein gewisses Flair alter Industriekultur zu erhalten, sind aber Außenwände, Boden und die alten Metalllampenschirme aufgearbeitet und erhalten geblieben. Auf der Rechnung stand final ein ordentlicher Millionenbetrag für den Umbau. Der Mietvertrag für die Hallen läuft zehn Jahre.

Am Mittwoch, 27. April, wird in „The View“ erstmals gefeiert. Eingeladen sind Kunden und benachbarten Firmen, deren Vertreter sich zum Informationsaustausch treffen. Dann startet die Vermarktung. Die Zahl der Anfragen sei gut, sagt Wilhelm, „sogar das sonst so stille Sommerloch wird gebucht. Unser Start jetzt im Frühling ist eine perfekte Punktlandung“.

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