Düsseldorf-Süd Irritationen bei den Sparkassenkunden

Düsseldorf-Süd · Am Automaten an der Paulsmühlenstraße können keine Überweisungen mehr eingeworfen werden. Die Filiale an der Hauptstraße hat neue Automaten aufgestellt. Es gibt kein Bargeld mehr in der Kassenhalle.

 Heinz W. Arndt ist verärgert, dass der Briefkasten nicht mehr für Überweisungen genutzt werden kann.

Heinz W. Arndt ist verärgert, dass der Briefkasten nicht mehr für Überweisungen genutzt werden kann.

Foto: G�nter von Ameln

Heinz W. Arndt kann es nicht verstehen, dass die Stadtsparkasse einfach einen Briefkasten verschlossen hat, damit die Kunden dort keine Überweisungen mehr reinwerfen. "Das ist kundenfeindlich", sagt er und meint damit den Automaten an der Paulsmühlenstraße mit Briefschlitz. Jetzt müssten die Sparkassenkunden von der Paulsmühle zur Filiale an Hauptstraße, und dazu müssten sie auch noch durch den Tunnel, meint er verärgert.

Manfred Otto, Chef der Eissporthalle, blickt von seinem Büro direkt auf den Geldautomaten. Immer wieder hat er beobachtet, dass die Leute nicht nur Kontoauszüge holten oder Geld abhoben, sondern auch ihre Überweisungen in den Schlitz warfen. "Dabei handelt es sich lediglich um einen Briefkasten, in den zahlreiche Kunden auch ihre Geldtransfers brachten", sagt Otto.

Und Gerd Meyer, Kommunikationschef der Stadtsparkasse Düsseldorf, bestätigt: "Wir haben den Briefkasten dicht gemacht, weil immer wieder Überweisungen auf dem Kasten herausgefischt wurden." Sicher, auch zu ihm seien Kundenbeschwerden vorgedrungen, weil die Paulsmühler nun für Überweisungen zur Hauptstraße müssten. "Aber ein Gang ins Dorf pro Woche sollte doch drin sein", meint Meyer. Notfalls könne man die Überweisungen auch per Post schicken. Der Standort des Geldautomaten an der Eissporthalle, so betont er auf RP-Anfrage, sei aber gesichert. Denn diese Befürchtung hatte RP-Leser Heinz W. Arndt ebenfalls. Dieser fragt sich, ob die Sparkasse die Kunden zwingen will, sich für Online-Banking zu entscheiden?

Doch es gibt für ihn ein weiteres Ärgernis. Am Schalter der Filiale an der Hauptstraße können die Kunden kein Geld mehr einzahlen - und auch keines bekommen. "Ich bin völlig irritiert", sagt ein Sparkassen-Kunde. Er wollte vergangene Woche einen - für ihn - höheren Betrag abheben. Freundlich sagte ihm die Angestellte, er müsse das Geld am Automaten abholen. Kommunikationschef Meyer bestätigt diese Maßnahme. "Aus Sicherheitsgründen haben wir die Kasse in der Schalterhalle abgebaut", sagt er. Mehr noch: Auch die Bar-Einzahlungen gehen in der Filiale an der Hauptstraße nur noch per Automat.

Was auf den ersten Blick so simpel erscheint, ist für den ein oder anderen Kunden dennoch kompliziert: Für Kontoauszüge und Überweisungen stehen in der SB-Halle zwei Automaten. Dann gibt es zwei Automaten für Auszahlung und Kontostandabfrage - und die beiden neuen Automaten für Ein- und Auszahlung. Auch da herrscht Irritation. Denn mehre Piktogramme zeigen, was man machen darf und was nicht. "Was soll ich denn jetzt tun?", fragte gestern Mittag eine Kundin laut und regte in der SB-Halle gleich eine Diskussion an. Ihr Fazit: "Früher war alles einfacher. Da kam ich an den Schalter und alle Dinge waren auf einmal abgearbeitet."

Besonders kompliziert wird es bei den Einzahlungen. Denn das Münzgeld nimmt der neue Automat nicht an. Der Kunde muss zwar eingeben, wie viel Hartgeld er einzahlt, dann muss er aber trotzdem in den Schalterraum zu einem Angestellten und das Geld dort abgeben.

Meyer bestätigt, dass dieses System auch in anderem Filialen in Kraft treten werde. Doch er beschwichtigt, über die EC-Karte sei doch heute fast alles machbar. Sein Appell ist auch, nicht zu hohe Bargeld-Beträge abzuheben.

Heinz W. Arndt ist anderer Meinung: "Die 85-jährige Rentnerin ist da garantiert überfordert", sagt er. Außerdem könnten die Kunden beim Geldabheben oder bei Einzahlung höherer Beträge beobachtet werden, meint er. In Hellerhof beispielsweise steht der Geldautomat sogar im Freien. Doch auch hier hat Meyer die passende Antwort: "Wenn die Kunden unsere Mitarbeiter um Hilfe bitten, werden die sie keineswegs abschlagen."

(RP)
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