Veedelszug der Reisholzer Quatschköpp Ein 92-Jähriger und seine zwölf Köbesse

Hassels/Reisholz · Am Sonntagnachmittag säumten wieder viele Jecke die Straßen in Hassels und Reisholz.

 Paul Emmeluth (orangefarbenes Jacket) inmitten seines Alte-Herren-Teams des SFD.

Paul Emmeluth (orangefarbenes Jacket) inmitten seines Alte-Herren-Teams des SFD.

Foto: Andrea Röhrig

Würde man in Düssseldorf den ältesten Zug-Teilnehmer ehren, dann dürfte das wohl niemand anderes sein als Paul Emmeluth. Er ist 92 Jahre und klettert immer noch behend die kleine Leiter hinauf, um in den Mottowagen der Truppe „SFD Alte Herren Reisholz“ zu gelangen. Vorne rechts ist sein Stammplatz, um beim Veedelszug der Quatschköpp am Karnevalssonntag Kamelle unters jecke Volk zu bringen.

In diesem Jahr ist die 13 Mann starke Besatzung des Wagens, der das Motto trägt „Wir schenken jedem einen ein“, als Köbes verkleidet. Unters Volk werfen sie jedoch eher Süßes denn Hopfiges. Nur Paul Emmeluth ragt mit seiner orangefarbenen Jacke heraus. Bereits seit 40 Jahren ziehen die Alten Herren des SFD beim Veedelszug durch Hassels und Reisholz mit. Am Anfang, erzählt Christian Basten, habe noch der Bürgerverein den Umzug organisiert. Die Quatschköpp gründeten sich 1982 und laden seitdem immer am Karnevalssonntag in den Düsseldorfer Süden.

Gestern mit dabei waren auch zwei andere Karnevalsvereine aus dem Düsseldorfer Süden mit ihren Wagen: die Paulsmühler Jecken und die Räbbelche. Aber wie es sich für einen Veedelszug gehört, waren auch viele Fußgruppen dabei, unter anderem von den Haselholter Jecken und der neuen Truppe „Da Stolz von Odebach“. Deren Mitglieder waren als Clowns verkleidet.

Weil der amtierende Sellerieprinz der KG Närrische Marktfrauen Mitglied der Haselholter Jecken  ist, zog Dany Müller gestern mit einer kleinen Abordnung auch gleich mit. Am Ende des Zugwegs auf der Henkelstraße traf dann die eine karnevalistische Hoheit auf die andere. Prinz Martin begrüßte mit seiner Venetia Sabine die Zugteilnehmer an der Henkelstraße. Kurzerhand trat Müller nach dem Zug sogar noch bei den Quatschköpp ein.

Auch Quatschkopp Ilias Vragoteris, der wegen seiner griechischen Wurzeln in der Session den Zeus gibt und seinen Mottowagen entsprechend gestaltet hatte. An seiner Seite standen Ehefrau Martina sowie die Mitglieder des Kegelclubs „die Namenlosen“, deren Mitglied Vragoteris auch ist. Der Veedelszug durch sein Herrschaftsgebiet ist einer der Höhepunkte in der Regentschaft des Quatschkopps. Heute kommt jedoch das i-Tüpfelchen: Die Mitfahrt auf dem Quatschkopp-Wagen beim Rosenmontagszug. Natürlich ging auch Vragoteris’ Blick gestern immer wieder gen Himmel. Doch dorthin sollte Gottvater Zeus ja schließlich die besten Kontakte haben. Wobei: „Mir würde natürlich auch ein nachgeholter Rosenmontagszug im Sommer gefallen“, sagt Ilias Vragoteris lächelnd.

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