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Tiere in Düsseldorf Neue Heimat für Kreuzkröten

Düsseldorf · Auf einer Fläche der IDR in Düsseldorf-Reisholz hatten sich die unter Schutz stehenden Kreuzkröten niedergelassen. Um die Fläche nutzen zu können, wurden die Tiere umgesiedelt.

 Krötenschau mit Sandra Honigs (Aquazoo), Helga Stulgies und Ekkehard Vinçon.

Krötenschau mit Sandra Honigs (Aquazoo), Helga Stulgies und Ekkehard Vinçon.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffmeister

Was aussieht wie wahllos in der Landschaft verstreute Holzstämme und Steinhaufen, ist quasi ein Abenteuerspielplatz für Kreuzkröten. Auf einer Lichtung nahe am Hoxbach wurden drei Exemplare gestern im Beisein von Umweltdezernentin Helga Stulgies und Ekkehard Vinçon, Mitglied des Vorstandes der Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (IDR), in die Freiheit entlassen. Nach wenigen Sekunden waren drei etwa acht Millimeter großen Amphibien im Regenwassertümpel verschwunden. Dort sollen sie mit weiteren Artgenossen nun eine neue Heimat finden.

Denn ihr alter Stammsitz mag den Tieren zwar gefallen haben, allerdings standen sie einer neuen Nutzung entgegen. Genauer gesagt geht es um eine derzeitige Brachfläche der Stadttochter IDR an der Reisholzer Bahnstraße. Dort hatten sich die unter Schutz stehenden Kreuzkröten in den vergangenen Jahren breit gemacht.

Um sowohl den Umweltschutz als auch der Nutzung von Gewerbeflächen in einer Großstadt wie Düsseldorf - auf der Fläche soll sich bald ein weiterer Logistiker ansiedeln - miteinander in Einklang zu bringen, mussten die Tiere also umgesiedelt werden. Dieses Projekt wurde im vergangenen Sommer in Angriff genommen. Und wer wäre besser dafür geeignet als Mitarbeiter des Aquazoos?

Den hatte Tobias Krause vom Gartenamt um Unterstützung angefragt, weil es dort eine Amphienbienaufzuchtstation gibt. Dort kümmern sich Beate Pelzer und Marc Meßing eigentlich um tropische Arten. Doch letztlich ist es ja die gleiche Gattung. Rund 500 Kaulquappen wurden auf dem Industrieareal eingesammelt und in ein eigenes Aufzuchtbecken mit einer Göße von rund 1,60 mal einen Meter.

Pelzer und Meßing sorgten dafür, dass die wechselwarmen Tiere alles haben, was sie brauchen, um zu richtigen Kröten zu werden. Dafür brauchte das Becken auch eine Landaufstiegszone, damit die Tiere, sobald sie Beine entwickeln, an Land gelangen und sich dort in den Sand eingraben.

Ausgewachsen werden sie bis zu sieben Zentimeter lang. Geschlechtsreif werden die Tiere in gut einem Jahr sein, dann werden die Männchen bei ihrem Werberuf nach einem Weibchen so viel Lärm machen, dass man die Kreuzkröten über eine Entfernung von über einen Kilometer hören kann. Je mehr Tiere die Umsiedlung gut überstanden haben, desto lauter wird es. Aber Anwohner, die die Brautschau stören könnte, die übrigens von Ende April bis September gehen kann, gibt es dort ein Segen ja nicht.

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