Aktionstag Schichtwechsel für 20 Düsseldorfer

Reisholz · Rathaus-Mitarbeiterin Helma Wassenhoven hat gestern bei der Werkstatt für angepasste Arbeit mitangepackt.

 Helma Wassenhoven arbeitete in der Kantine der Werkstatt für angepasste Arbeit mit. Mitarbeiterin Nadine (r.) wird die Referatsleiterin im Rathaus im November bei einer Veranstaltung begleiten.

Helma Wassenhoven arbeitete in der Kantine der Werkstatt für angepasste Arbeit mit. Mitarbeiterin Nadine (r.) wird die Referatsleiterin im Rathaus im November bei einer Veranstaltung begleiten.

Foto: Sonja Schmitz

Helma Wassenhoven leitet im Düsseldorfer Rathaus das Referat für Ehrenamtliches Engagement. Gestern fing ihr Arbeitstag einmal anders als sonst an. Pünktlich um 7.30 Uhr meldete sie sich in der Kantine der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) in Reisholz. „Ich war schwer beeindruckt. Da war gleich die Hölle los, jede Menge Fahrdienste fuhren vor, es gab ein großes Hallo, einfach eine super Stimmung“, erzählt Wassenhoven, die den Arbeitsbeginn auch schon einmal etwas gedämpfter kennt. Mit Schutzhaube auf dem Kopf, neuen weißen Arbeitsschuhen und ausgestattet in einer Montur für Köche berichtete sie in einer Pause von ihren Erfahrungen.

So wie insgesamt 20 Düsseldorfer beteiligte sie sich an der bundesweiten Aktion Schichtwechsel. Dabei suchen Mitarbeiter aus Unternehmen und Verwaltung Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderung  auf und nehmen Einblick in deren Arbeitsalltag. „Wir freuen uns, dass wir so viele Teilnehmer für den Aktionstag gewinnen konnten. Viele, die wir angesprochen haben, haben spontan zugesagt“, sagt Thomas Schilder, WfaA-Geschäftsführer. Zu den weiteren Teilnehmern zählen unter anderem der Co-Trainer von Fortuna Düsseldorf, Axel Bellinghausen, der Geschäftsführer von Epson Deutschland, die Inhaber der Wäscherei Heinze und dem Taxibetrieb Jost sowie Mitarbeiter der Tischlerei der Messe Düsseldorf.

Ein Ziel der Aktion ist es, Vorurteile abzubauen. Das war bei Helma Wassenhoven, die Sozialarbeit studiert hatte, nicht nötig. Neues erfahren hat sie trotzdem. Als jemand, der selbst ein Team leitet, habe sie beeindruckt, wie die Gruppenleiterin Doris Klempnauer und ihre Kollegin die acht Mitarbeiter und vier angehenden Mitarbeiter führt. „Ihre Anweisungen sind sehr klar, ihr Umgang ist sehr wertschätzend, liebevoll und unglaublich geduldig.“ Da jeder Mitarbeiter unterschiedliche Stärken und Schwächen hat, stellen sie sich auf jeden individuell ein. Keine leichte Aufgabe.

Zusammen mit ihrer Austausch-Partnerin Nadine, die im Küchenteam arbeitet, hat Wassenhoven Frühstück und Mittagessen zubereitet und ausgegeben. Das Mittagessen wird dann von der Großküche in Hassels angeliefert und in der Reisholzer Kantine fertig gegart. 350 Essen werden dort auf diese Weise zubereitet. Dabei ist es wichtig, dass die Mitarbeiter stetig die Temperatur der Mahlzeiten kontrollieren. An diesem Tag auf den Speisezettel standen Lachs mit Rote Beete und Kartoffeln, für Vegetarier gefüllte Paprika. Dass es auch gut schmeckt, davon konnte sich Helma Wassenhoven selbst überzeugen.

Nadine freut sich schon auf den Gegenbesuch. Im November wird sie die Rathaus-Mitarbeiterin zu einer Veranstaltung begleiten, die Besucher begrüßen und Getränke ausgeben.

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