Reisholz Radtour zur Bever als Herausforderung

Reisholz · Vier Tage dauert die Radtour der Klasse 8a des Freien Christlichen Gymnasiums. Die Schüler haben den Trip komplett selbst organisiert. Die Handys bleiben zu Hause. Am Donnerstag geht es wieder nach Hause.

 Auf großer Tour: Paul Vorphal (v.l.), Linus Wilde, Lehrer Kai Regener, Timur Rudenko, Alba Okoye und Julia Hoffmann.

Auf großer Tour: Paul Vorphal (v.l.), Linus Wilde, Lehrer Kai Regener, Timur Rudenko, Alba Okoye und Julia Hoffmann.

Foto: Marko Schmitt/Rheinische Post/Marko Schmitt

Im Klassenraum stehen die ersten verpackten Zelte und Schlafsäcke. Material- und Einkaufslisten sind geschrieben, die Radroute steht und das Finanzteam überwacht den Kostenrahmen. Mit 50 Euro pro Person muss die Klasse auskommen. Handys bleiben zu Hause, ein Campingplatz ist gebucht.

Anders als sonst üblich hat dies nicht Klassenlehrer Kai Regener für seine Schützlinge organisiert. Er leitet den Prozess eher an, das ist das Konzept. „Die Schüler müssen in dieser Woche auf eine Errungenschaft der modernen Welt verzichten und selbst etwas organisieren“, sagt er. Seit Ende Februar bereitet sich die 8 a in Kleingruppen darauf vor.

Die Idee zur Radtour stammt von den Schülern, sie stimmten darüber ab. Bevor sie in die Pedale treten, informieren sich alle gegenseitig im Unterricht in kleinen Präsentationen über den Ablauf der Radtour. Elias und Mara stellen die Strecke vor: „58 Kilometer müssen wir schaffen. Wir werden ungefähr fünf bis sechs Stunden unterwegs sein“, erklären sie ihren Mitschülern.

Dass es dabei auch einige Höhenmeter zu bewältigen gibt, nötigt manchem Respekt ab. Dafür startet die Tour entlang des Rheins, Richtung Opladen über eine stillgelegte Bahnstrecke zur Bevertalsperre. „Uns fehlen noch eine Herdplatte und zwei Kochtöpfe“, sagen die Organisatoren der Materialgruppe. „Jeder nimmt Besteck, einen Teller, Tasse oder Becher mit“, ergänzt Franziska.

Die Verpflegung ist wichtig, das zeigt die anschließende Diskussion. „Wir wollen Spaghetti machen und morgens gibt es Brötchen zum Frühstück. Den ersten Proviant bringt ihr bitte von zu Hause mit“, erklärt die Einkaufsgruppe. Ob Cornflakes auf die Einkaufsliste kommen, bleibt unklar. Es gibt ja keinen Kühlschrank für die Milch. Stück für Stück kommen die Jungen und Mädchen ihrer Klassenfahrt näher.

Die Programmgruppe plant den Tagesablauf: „Wir haben uns für Spiele entschieden, die nichts kosten“, erklärt sie den Mitschülern. Das Budget ist knapp. Deshalb stehen Schwimmen, Wandern, Rad fahren, Fußball oder „Capture the Flag“ auf dem Programm. Eine Gruppe jagt dabei der anderen eine Fahne ab. Sicherheitshinweise vermittelt ein weiteres Team. Sie erklären, worauf neben der Helmpflicht bei der Fahrt zu achten ist: „Wir fahren hintereinander und halten Abstand. Das Tempo passen wir der Gruppe an“, sagen ihre Sprecher.

Im Vorfeld haben die Jungen und Mädchen schon gecheckt, wie weit es vom Campingplatz zum Supermarkt ist. Noch wissen sie nicht, ob sie irgendwo die Fußball-WM schauen können. Doch jetzt geht es erst einmal darum, die Hinfahrt zu bewältigen. „Ich bin noch nie so lange Rad gefahren“, sagt ein Mädchen. Andere stimmen zu und teilen die Bedenken.

Kai Regener hat noch einen guten Tipp parat: „Wir kommen schneller an, wenn ihr euch gegenseitig helft.“ Den 23 Schülern, die zur Radtour starten, stehen eine weitere Klassenlehrerin, ein Referendar und zwei Praktikanten zur Seite. Für ihre große Herausforderung wünscht sich die 8a vor allem „Gute Laune und Zusammenhalt“.

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