Rath Rath hofft auf den Aufschwung

Rath · Lange hatte der Stadtteil Rath mit einem schlechten Image zu kämpfen. Doch jetzt zeichnet sich ein Wandel ab. Nicht nur neue und hochwertige Wohngebiete stehen vor der Realisierung, sondern auch große Unternehmen buhlen seit Jahren um den Standort im Düsseldorfer Norden.

 Geschäftsinhaber Oliver Kienen befürchtet, dass der Einzelhandel in Rath durch neue Möbelhäuser geschwächt werden könnte.

Geschäftsinhaber Oliver Kienen befürchtet, dass der Einzelhandel in Rath durch neue Möbelhäuser geschwächt werden könnte.

Foto: Andreas Endermann

Wenn es nach dem Willen der CDU und SPD geht, soll dort nach jahrelangem Stillstand das Möbel-Unternehmen Krieger bald zwei Möbelhäuser bauen dürfen. "Das ist für den Stadtteil wie ein Sechser im Lotto, eine riesengroße Chance", sagt die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU). Sie erwartet nicht nur eine Belebung der Straße selbst, sondern auch eine positive Ausstrahlung auf das Zentrum von Rath. "Wir hoffen, dass die Kunden der Möbelhäuser dann auch in Rath direkt ihre Einkäufe erledigen kommen und so mancher Euro hier hängenbleibt."

Peter Rasp (SPD), Mitglied in der Bezirksvertretung 6, geht allerdings davon aus, dass eher Unterrath von den großen Geschäften profitieren wird, da vermutlich viele Düsseldorfer über Unterrath dorthin fahren würden. "Vielleicht halten sie dann und kaufen in Unterrath ein."

Ganz anders beurteilt hingegen Oliver Kienen, Mitglied der Rather Händlergemeinschaft "Wir in Rath" und Inhaber eines 113 Jahre alten Möbelgeschäfts, die Situation. "Ich befürchte, dass der örtliche Einzelhandel durch das Randsortiment der Möbelgeschäfte geschwächt werden wird und sehe es eher als unwahrscheinlich an, dass Kunden der Theodorstraße den Weg zur Westfalenstraße finden werden", sagt Kienen. Er glaubt, dass die Geschäfte auch für ihn persönlich schwerer werden könnten. "Allerdings haben wir noch die Möglichkeit, Kunden aus Düsseldorf auf dem Weg zu den Möbelhäusern auch für einen Besuch bei uns zu gewinnen", sagt Kienen. Das sei jetzt eine große Herausforderung, aber auch eine Chance.

Noch keine Prognose will hingegen die IHK abgeben. "Das wäre unseriös", sagt Planungsreferentin Vera Jablonowski. Schließlich gäbe es noch keine Aussagen über das spätere Sortiment. "Dazu werden Gutachten erstellt, zu denen wir auch eine Stellungnahme abgeben werden. Dann kann man gegebenenfalls erwarteten negativen Entwicklungen gegensteuern."

(brab)
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