Rath Politiker wollen keine geförderten Wohnungen

Rath · Auf einem ehemaligen Gewerbegebiet an der Westfalenstraße 46 bis 48, auf dem zuletzt ein Getränkehandel untergebracht war, plant ein Investor zwei Gebäude mit 92 Wohnungen. Die beiden Häuser werden vier oder drei Geschosse mit einem Staffelgeschoss erhalten und sollen durch eine gemeinsam genutzte Tiefgarage miteinander verbunden werden.

Mit einem neuen Bebauungsplan soll diese neue Nutzung eigentlich ermöglicht werden, die zudem Gewerbe und Gastronomie entlang der Westfalenstraße vorsieht. Die CDU in der Bezirksvertretung 6 hat aber noch Beratungsbedarf angemeldet, so dass in der jüngsten Sitzung des Gremiums der Vorentwurf zum Bebauungsplan von der Tagesordnung genommen wurde. Der Hintergrund ist, dass die Lokalpolitiker im Stadtteil Rath keinen geförderten Wohnungsbau möchten und diese Zielsetzung auch vor einigen Jahren festgeschrieben wurde. Damit soll verhindert werden, das der ohnehin sozial belastete Stadtteil, zu dessen Aufwertung Millionen Euro an Fördergeldern aus dem Programm Soziale Stadt fließen, noch mehr belastet wird.

Vor zwei Jahren ist aber vom Stadtrat das Handlungskonzept "Zukunft Wohnen" (HKW) verabschiedet worden und seitdem müssen 20 Prozent der Neubauten preisgedämpft und 20 Prozent als öffentlich geförderter Wohnungsbaus geplant werden. Der Investor für die beiden Gebäude in Rath will aber nur die Vorgabe des sozialen Wohnungsbaus erfüllen, da das HKW beim Kauf des Grundstücks "noch nicht existierte und somit nicht zur Grundlage der Projektkalkulation und der Kaufentscheidung wurde". Die Verwaltung hält dieses Angebot für ein "vertretbares Nachverhandlungsergebnis". Die Bezirksvertretung 6 will aber darüber beraten und bevorzugt teilweise die preisgedämpfte Variante, wie sie auch für das große benachbarte Neubaugebiet nördliche Westfalenstraße vereinbart wurde, oder will gar keine Festsetzungen.

(brab)
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