Rath Neue Pläne für alten Kirchenstandort

Rath · Auf dem Grundstück der Epiphanias-Kirche sollen bald die Bauarbeiten für ein Seniorenzentrum, eine Kita und Wohnungen starten.

Seit mehr als sechs Jahren sind die evangelische Epiphanias-Kirche und das Gemeindezentrum an der Bochumer Straße in Rath geschlossen. Eigentlich sollten hier bereits die Bauarbeiten für eine neue Altenpflege-Einrichtung der Caritas in vollem Gange sein. Doch der Zeitplan hat sich erheblich verzögert, da das Konzept für das 6800 Quadratmeter große Grundstück mehrfach geändert werden musste.

Nun sind die Planungen für die "Neuenhof Gärten" abgeschlossen und sollen schnellstmöglich den Mitgliedern der Bezirksvertretung 6 vorgestellt werden. Die Arbeiten sollen danach schnell starten. "Die Abrissgenehmigung liegt bereits vor, so dass damit im April begonnen wird. Im Juli startet dann der Beginn der Bauarbeiten mit dem Aushub der Baugruben", sagt Stephan Grey, Sprecher der Beamten-Wohnungs-Baugenossenschaft (BWB).

Die Genossenschaft hat einen Teil des Areals von der Caritas für den Bau von Wohnungen und einer Kita erworben, wird aber das gesamte Bauprojekt, also auch das Seniorenheim für die Caritas, abwickeln. "Uns verbindet seit längerer Zeit eine gute Partnerschaft", sagt Thomas Salmen, Vorstand der Caritas Düsseldorf. So haben die BWB und die Caritas beispielsweise schon den Wohnhof Stockum gemeinsam realisiert.

In Rath ist nun der Bau von drei Wohngebäuden, einem Pflegeheim und einer Kindertagesstätte mit angeschlossenem Familienzentrum geplant. Das Pflegeheim wird 110 Zimmer für die Bewohner erhalten, davon sind 19 für die Kurzzeitpflege und elf für die Intensivpflege vorgesehen. Zusätzlich werden 16 Tagespflegeplätze eingerichtet, die es bisher im Stadtbezirk 6 noch nicht gibt, und sechs Wohnungen für das betreute Wohnen.

Geplant ist, einen Mittagstisch anzubieten, der auch von den Bewohnern in der Nachbarschaft in Anspruch genommen werden kann. Das Grundstück an der Bochumer Straße gilt als idealer Standort für ein Seniorenheim, da es zentral im Stadtteil liegt und eine hervorragende Infrastruktur besitzt. Dazu gehört die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und dass viele Geschäfte und Ärzte in der Nähe liegen.

Die Kindertagesstätte, deren Träger die Diakonie sein wird, soll als viergruppige inklusive Einrichtung errichtet werden. Zu der Kita wird ein großes Außengelände im Innenhof des Quartiers gehören - mit Spielgeräten auch für Kinder mit Behinderungen. Die Kita-Räume und die des Familienzentrums sollen später an die Stadt vermietet werden.

Das Wohnangebot der "Neuenhof Gärten" ist breit aufgestellt, richtet sich an Menschen in verschiedenen Lebenssituationen wie Singles, Paare, Familien und Senioren. "Wir wollen einen Austausch zwischen den Generationen ermöglichen", sagt Grey. Gebaut werden 37 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern. "Die Miete wird mit unter neun Euro unter den Vorgaben des preisgedämpften Wohnungsbaus liegen", sagt Grey. Die Realisierung erfolgt ohne öffentliche Mittel. Da die Mieter im Alter auch die Sevice-Angebote des benachbarten Seniorenzentrums in Anspruch nehmen können, ist für sie ein Altwerden und Verbleiben im Stadtteil möglich.

Für die Bewohner des neuen Quartiers müssen 50 Stellplätze nachgewiesen werden. Gebaut werden aber 66 Parkplätze in einer Tiefgarage, so dass 16 Plätze an die Bewohner der Nachbarschaft vermietet werden können.

Insgesamt werden die Caritas und die BWB am Standort fast 30 Millionen Euro investieren. Wenn die Arbeiten optimal laufen, kann das Quartier im Herbst 2019 bezogen werden.

(brab)
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