Rath Nachbarn dürfen Kita-Spielplatz nutzen

Rath · Das Außengelände der Kindertagesstätte wird morgen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Projekt wird gut angenommen und könnte ein Vorbild für andere Einrichtungen sein.

 Die Fünfjährigen Lean, Tusem und Lucas freuen sich aufs Spielen und Klettern auf dem "Offenen Hof".

Die Fünfjährigen Lean, Tusem und Lucas freuen sich aufs Spielen und Klettern auf dem "Offenen Hof".

Foto: Andreas Bretz

Vor einem Jahr wurde von der Kindertagesstätte des Rather Familienzentrums das Pilotprojekt "Offener Hof" gestartet. Alle zwei Wochen, freitags von 17 bis 19 Uhr, wird seitdem das große Außengelände an der Herner Straße für Familien, die nicht zur Kita gehören, geöffnet. "Das Projekt war bisher sehr erfolgreich, deshalb werden wir es nun nach der Winterpause fortsetzen", sagt Bianca Themann. Zusammen mit Ivana Suste-Kraljevic hat sie das Konzept entwickelt. Beide arbeiten in der Kita, sind Mitglieder im Förderverein, der die Verantwortung für die Öffnung übernommen hat, und haben selbst Kinder.

Die beiden Erzieherinnen hatten häufig beobachtet wie ungern die Kita-Kinder und ihre Geschwister besonders im Sommer den Spielplatz am Ende des Kitatages verlassen haben. Sie fanden es schade, dass das Gelände dann nicht mehr genutzt werden konnte, zumal es sehr viele Spielmöglichkeiten und Spielgeräte für Kinder jeden Alters bietet. "Den ganz Kleinen reicht es ja schon, mit einem Förmchen im Sand zu sitzen und das Treiben zu beobachten. Ältere Kinder können beispielsweise das Klettergerüst nutzen oder auf einer Wiese Ball spielen", sagt Bianca Themann.

Ideal ist das Gelände für Familien mit Kleinkindern, denn es ist vollständig eingezäunt, die Kinder können nicht einfach weglaufen. Die Eltern haben somit ausreichend Ruhe, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. "Dass sich hier Netzwerke bilden können, finden wir sehr wichtig", sagt Themann. Zumal es in der Kindertagesstätte keine festen Abholzeiten mehr gibt, die Eltern sich deshalb nur noch selten über den Weg laufen. Ein weiterer Vorteil des "Offenen Hofes" ist, dass die Sanitäranlagen der Kita mitgenutzt werden können, der Ausflug nicht abgebrochen werden muss, nur weil jemand auf die Toilette muss.

"Bei gutem Wetter kommen bis zu 15 Familien zu Besuch. Sie stammen aus der Nachbarschaft, sind Angehörige von Kindern, die die Kita besuchen, oder solchen, die bald angemeldet werden sollen." Diese Kinder haben somit die Möglichkeit, schon einen Teil der Einrichtung kennenzulernen, was später die Eingewöhnung erleichtert. "Eine ältere Dame lässt zu den Terminen ihre Enkelkinder kommen, da sie das Angebot so schön findet, und einige Familien machen hier richtige Picknicks." Das Gelände werde aber stets sehr ordentlich hinterlassen, betont Themann.

Darauf haben jedoch auch diejenigen Eltern ein Auge, die im Wechsel den Schließdienst für die Anlage im Stadtteil Rath übernehmen, Aufsicht führen und die Mülleimer leeren. "Bisher haben wir immer jemanden gefunden, der diese Aufgabe gerne und bereitwillig übernimmt."

"Wir würden uns freuen, wenn andere Einrichtungen unsere Idee auch aufgreifen würden", sagt Bianca Themann. Schließlich sei es doch schade, wenn gute Spielplätze nicht genutzt werden könnten. Die Mitarbeiter der Kita arbeiten zurzeit an einer neuen Idee, wie weitere Einrichtungen der Tagesstätte von Außenstehenden genutzt werden können. "Das ist aber noch nicht spruchreif. Es soll aber ein Angebot für den Winter werden, wenn das Außengelände aufgrund der frühen Dunkelheit nicht mehr geöffnet wird", verrät die Düsseldorfer Erzieherin.

(brab)
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