Rath Krieger hofft auf grünes Licht

Rath · In einer Sondersitzung soll die Bezirksvertretung 6 morgen die Rahmenbedingungen für die Errichtung des Höffner-Möbelhauses an der Theodorstraße absegnen. Darin enthalten sind auch exakte Sortiments-Festsetzungen.

425 Seiten umfasst die Beschlussvorlage, die morgen in einer Sondersitzung der Bezirksvertretung 6 vorgelegt wird. Es geht um das geplante Höffner-Möbelhaus inklusive Gastronomiebetrieb der Krieger-Gruppe an der Theodorstraße. Das Unternehmen hatte im Vorfeld die geplante Verkaufsfläche auf Wunsch der Stadt um 10.000 auf rund 43.000 Quadratmeter verringert, um die scheinbar unendliche Geschichte endlich zu einem guten Ende zu bringen. Konkurrent Schaffrath, der an der Theodorstraße über ein Grundstück verfügt und ebenfalls bauen will, ist zwar noch nicht endgültig aus dem Rennen, eine Mehrheit von CDU und SPD hat im Rat aber die Krieger-Pläne bevorzugt. Das Grundstück ist insgesamt knapp 130.000 Quadratmeter groß, die Investition beläuft sich auf 130 Millionen Euro.

Die Politiker müssen morgen sowohl über eine Änderung des Flächennutzungsplans als auch über den Bebauungsplanentwurf abstimmen. Bestandteil des umfangreichen Pakets mit Stellungnahmen, Gutachten und städtebaulichen Aspekten ist neben einer exakten Festlegung von Kernsortimenten sowie nicht zentrenrelevanten Randsortimenten für Möbelhaus und kleinerem Möbelmitnahmemarkt (6275 Quadratmeter) auch der Entwurf einer unterschriftsreifen Eckpunkte-Vereinbarung zwischen der Stadt Düsseldorf und der Krieger Grundstück AG.

Ein besonderes Augenmerk werden die Politiker im Vorfeld der Sitzung auf die Festlegung der zentrenrelevanten Randsortimente gelegt haben, deren Ausmaß immer wieder für Ärger gesorgt hat, da auch viele Händler in der Umgebung, insbesondere im nahen Ratingen, derartige Waren anbieten. So ist zum Beispiel festgelegt, dass Wohnaccessoires und Dekorationsartikel eine Verkaufsfläche von 1100 Quadratmeter nicht überschreiten, Glas, Porzellan und Keramik allenfalls auf 1200 Quadratmetern angeboten werden und Haus- und Heimtextilien nicht mehr als 1280 Quadratmeter einnehmen dürfen. Sogar Baby- und Kleinkinderartikel darf Höffner verkaufen - aber nur auf 170 Quadratmetern. Insgesamt wird die Angebotspalette der zentrenrelevanten Randsortimente auf zehn Prozent der Gesamtfläche, also 4300 Quadratmeter, begrenzt. Das gilt im Groben auch für den geplanten Mitnahmemarkt ("Sconto"), hier sind lediglich 684,5 Quadratmeter zugelassen.

Auch die Mehrzahl der Einwände beschäftigen sich mit der Angst von Einzelhändlern vor dem "Möbelriesen". Die Stadt kann in ihren jeweiligen Stellungnahmen den Argumenten jedoch nicht folgen. "Richtig ist, dass eine Wettbewerbsintensivierung durch das Vorhaben zu erwarten ist, die auch zentrenrelevante Randsortimente betrifft. Diese wettbewerblichen Wirkungen erreichen jedoch an keinem Standort eine Dimension, die eine städtebauliche Relevanz hinsichtlich der Entwicklungsmöglichkeiten zentraler Versorgungsbereiche begründet", heißt es etwa eindeutig. Diese Einschätzung gelte auch im Hinblick auf den Nachbar Ratingen: "Die Stärke der Wettbewerbswirkungen, die das Ratinger Hauptzentrum durch die Realisierung des Planvorhabens zu erwarten hat, lässt weder im Kernsortiment noch in den Randsortimenten städtebauliche Wirkung erkennen".

Die Sondersitzung der Bezirksvertretung 6 findet morgen ab 17 Uhr im Sitzungssaal an der Münsterstraße 519 statt.

(arc)
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