Rath/Kaiserswerth Krankenhaus-Mitarbeiter zeigen Berlin die Rote Karte

Rath/Kaiserswerth · Etwa 200 Mitarbeiter des Verbunds Katholischer Kliniken Düsseldorf beteiligten sich bei einer Protestaktion gegen die Reformpläne der Bundesregierung.

 Mitarbeiter des Augusta-Krankenhauses protestieren in ihrer Mittagspause gegen die Pläne der Bundesregierung zur Krankenhausreform.

Mitarbeiter des Augusta-Krankenhauses protestieren in ihrer Mittagspause gegen die Pläne der Bundesregierung zur Krankenhausreform.

Foto: van Bernem

Mit grünen Luftballons und Roten Karten traten gestern um 13 Uhr mehr als 200 Mitarbeiter des Verbunds Katholischer Klinken Düsseldorf (VKKD) in ihrer Mittagspause vor die Krankenhäuser. Mit Parolen wie "Sparen gefährdet die Gesundheit" oder "Reformen nicht auf unserem Rücken" schlossen sie sich dem bundesweiten Protest von Krankenhausmitarbeiter gegen die Gesundheitsreform der Bundesregierung an. 70 weitere Mitarbeiter aus Düsseldorf waren nach Berlin gefahren, um sich an der Demonstration mit etwa 7000 Menschen zu beteiligen.

Unter den 80 Beschäftigten vor dem St.-Vinzenz-Krankenhaus befand sich auch VKKD-Geschäftsführer Jürgen Braun: "Die neuerliche Gesundheitsreform bedroht mit ihrem Krankenhausstrukturgesetz in der jetzigen Fassung wirtschaftliche Grundlagen der Krankenhäuser." So erkläre der derzeitige Entwurf der Reform vor allem nicht, wie die Tarifsteigerungen der Personalkosten refinanziert werden können, kritisierte Braun. Stattdessen seien Belastungen und Kürzungen geplant. Das erzeuge bei den Mitarbeitern zu Recht Unverständnis, Protest und Empörung. "Mehr Qualität durch weniger Geld - diese Formel geht nicht auf." "Die Proteste wurden in die Mittagspause gelegt, um die Versorgung der Patienten zu gewährleisten", erklärt VKKD-Sprecher Martin Schicht. Am Marien Hospital beteiligten sich an die 100 Mitarbeiter, am Augusta-Krankenhaus etwa 40, an den beiden kleineren, dem Marienkrankenhaus in Kaiserswerth und dem Elbroich Krankenhaus noch einmal jeweils etwa 15.

Die Reform soll im kommenden Jahr in Kraft treten. Danach soll die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland schrumpfen und die Kliniken sich stärker spezialisieren. Außerdem soll ein Personalförderprogramm mehr Pflegepersonal an die Krankenbetten bringen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die die Protestaktion organisiert, hatte daraufhin erklärt, 2017 werde für die Kliniken zum finanziellen Katastrophenjahr. Schon seit Jahren gibt es Prognosen, dass in Deutschland Kliniken schließen müssen. Gefährdet seien vor allem die kleineren Häuser. In Düsseldorf versorgen 13 Krankenhäuser Patienten. An den fünf Standorten des Verbunds der Katholischen Kliniken Düsseldorf sind insgesamt an die 3000 Mitarbeiter beschäftigt.

(RP)
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