Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder in Düsseldorf Kein Platz für zusätzliche Familien-Angebote

Rath · Nachdem Teilen von Rath ein schlechtes soziales Niveau bescheinigt wurde, wollen die Bezirkspolitiker Verbesserungen für den Stadtteil erzielen.

Die 2018 veröffentlichten Sozialraumstudie der Stadt hat gezeigt, dass für Rath ein dringender Handlungsbedarf besteht. Während 74 Prozent aller Düsseldorfer in Sozialräumen leben, die als durchschnittlich oder besser beschrieben werden, sind das in Rath nur 34,7 Prozent. Die Bezirksvertretung 6 setzt sich schon lange mit diesem Problem auseinander und hat in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Projekte angestoßen, mit denen öffentliche Räume aufgewertet werden konnten. Dazu gehören unter anderem der Rundweg Rather Korso, ein Sportpark an der S-Bahn-Haltestelle Rath und ein Bolzplatz. Zudem unterstützt sie finanziell die Begleitung von zwei Projektgruppen, die umsetzbare Lösungsansätze für die belasteten Stadträume suchen sollen.

Ende 2018 hat das Gremium außerdem einstimmig die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob es die Raumkapazitäten der Wilhelm-Ferdinand-Schüssler-Tagesschule oder der Katholischen Grundschule Rather Kreuzweg zulassen, dort weitere Angebote für Kinder und Jugendliche für Bildung oder Freizeit zu machen. Diese sollen im Anschluss an den Offenen Ganztag (OGS) und in Ergänzung zu den bereits bestehenden Angeboten der benachbarten Jugendfreizeiteinrichtung Ekkehardstraße erfolgen. „Die Nähe zum Rather Familienzentrum würde gleichzeitig eine sinnvolle Ergänzung bei Problemen im Elternhaus der Kinder darstellen. Es würde ein Zentrum für Rath geschaffen, in dem Kinder und Jugendliche aufgefangen würden“, begründen die Bezirkspolitiker ihr Anliegen. Im Familienzentrum wird unter anderem eine Erziehungsberatung angeboten.

Das Schulverwaltungsamt hat nun mitgeteilt, dass für zusätzliche Angebote am Schulstandort Rather Kreuzweg kein Platz vorhanden sei, auch wenn dort grundsätzlich Interesse an einer Kooperation mit dem Jugendamt bezüglich einer erweiterten Betreuung beziehungsweise Beratung an diesem Standort bestünde. Die Grund- und die Hauptschule, die beide im Ganztagsbetrieb laufen, sind beide zweizügig. Laut der Prognosen bis zum Jahr 2023 wird auch weiterhin die gleiche Anzahl an Schülern wie bislang erwartet.

Ein Gebäude für die zusätzliche Betreuung dort zu errichten, mache zurzeit keinen Sinn, da der gesamte Schulstandort neu gestaltet werden soll. „Im Zusammenhang mit der Überplanung des Areals kann aber gerne über ein gemeinsames Projekt nachgedacht werden“, teilt die Verwaltung mit. Über den Wunsch der Bezirksvertretung soll zudem bei der Erstellung des Kinder- und Jugendförderplans 2021 – 2025, der zurzeit in Arbeit ist, beraten werden.

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