Schulpolitik in Düsseldorf Friedrich-Rückert-Gymnasium darf sich nicht als Talentschule bewerben

Düsseldorf · Mit einem Förderprogramm des Landes können Schulen mehr Lehrkräfte erhalten. Doch das Rückert-Gymnasium wird sich auf Wunsch der Verwaltung nicht bewerben – auch wenn die Schule das Geld dringend nötig wäre.

 Das Friedrich-Rückert-Gymnasium wird demnächst saniert. Die Schule sollte deshalb eigentlich besondere Fördermittel errhalten.

Das Friedrich-Rückert-Gymnasium wird demnächst saniert. Die Schule sollte deshalb eigentlich besondere Fördermittel errhalten.

Foto: Julia Brabeck

Die Bezirksvertretung 6 hat mit einem interfraktionellen Antrag dafür geworben, dass das Friedrich-Rückert-Gymnasiums zum Schulversuch Talentschule angemeldet wird. Das ist ein Förderprogramm des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, mit dem unter anderem soziale Nachteile im Bildungsbereich überwunden werden sollen. Dafür sollen die Schulen unter anderem mit zusätzlichen Ressourcen, beispielsweise Gelder für Fortbildungen und mehr Lehrkräfte, ausgestattet werden und es soll eine stärker Vernetzung im Quartier gefördert werden.

Der Schulausschuss hat sich aber zunächst gegen eine Bewerbung des Friedrich-Rückert-Gymnasiums für das Programm ausgesprochen. „Einer Empfehlung der Bezirksregierung Düsseldorf folgend sollte sich die Bewerbung in der ersten Anmeldephase auf die Schule mit der höchsten Auswahlchance konzentrieren“, teilt die Verwaltung mit. Denn nur 60 Schulen, die von einer Jury ausgewählt werden, können zunächst an dem Programm teilnehmen. Deshalb ist erst einmal eine Bewerbung mit der Gesamtschule Stettiner Straße erfolgt. Für die nächste Bewerbungsphase werden dann weitere Schulen geprüft. „Hier könnte auch die Möglichkeit einer Bewerbung des Friedrich-Rückert-Gymnasiums zur Teilnahme am Schulversuch Talentschule bestehen“, teilt die Verwaltung mit.

Die Bezirksvertretung 6 sieht solch eine Teilnahme als gerechtfertigt an, da in dem Gebiet von Rath, in dem auch das Gymnasium liegt, ein sehr hoher sozialer Handlungsbedarf besteht. Darüber hinaus stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an, für die die Schule möglicherweise komplett ausgelagert werden muss. „Dies wird die Situation des Gymnasiums weiter verschärfen und bestärkt die Teilnahme am Schulversuch Talentschule“, sagen die Bezirkspolitiker.

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