Karneval in Düsseldorf Jecken bejubeln in Rath und Mörsenbroich den Veedelszoch
Düsseldorf · An dem gemeinsamen Zug am Karnevalssonntag nahmen überwiegend Mörsenbroicher Gruppen teil. Auch ein deutsch-ukrainischer Verein zog mit.
„Mir sin widder do!“ lautet das selbstbewusste Motto des diesjährigen gemeinsamen Veedelszochs von Rath und Mörsenbroich, der am Karnevalssonntag um 11 vor 11 vom Biwak vor dem Kinder- und Jugendtheater des Düsseldorfer Schauspielhauses startete. Der beginn war zunächst von Nieselregen begleitet. „Dabei habe ich gebetet und ein Kerzchen aufgestellt“, erklärte Andrea Kaiser vom Festkomitee, die sich später freute, als das Wetter dann tatsächlich auf Seiten der Karnevalsfans war.
Die zahlreichen Narren, darunter unzählige in Tierkostümen von Affe bis Einhorn, als 80er-Jahre-Modesünde in Ballonseide oder als Steampunk, hatten sich ohnehin bestens gegen nasses Wetter gewappnet. „Wir gehen von rund 10000 aus, die an der Strecke bis zum Hülsmeyer-Platz und zurück dem Zug mit seinen 30 Gruppen und rund 450 Teilnehmern zujubeln“, sagte Zugleiter Andreas Niemann, der allerdings bedauerte, dass der Zug überwiegend von Mörsenbroich gestellt wurde, und Rath lediglich mit zwei Gruppen vertreten war. „Weder die Rather Aape, noch die Jungschützen sind diesmal dabei“, so Niemann. Von Sand im Getriebe der jecken Kooperation zwischen Rath und Mörsenbroich wollte Andrea Kaiser jedoch nichts wissen. „Wir waren nach der Corona-Pandemie tatsächlich spät dran, da wir nicht wussten, was möglich sein würde, und da hatten die Rather Vereine bereits andere Verpflichtungen übernommen“, so Kaiser. So hielten maßgeblich die Unterstützer des Rather SV die Fahne des Stadtteils hoch. Zudem gab es auch neue Teilnehmer wie etwa die Gruppe der Japanischen Kita Seibo an der St. Franziskus-Straße.
Kein gutes Wetter war es eigentlich für Bienen, doch die vielen Majas aus den dritten und vierten Klassen der St.-Franziskus-Grundschule hatten sich durch gelb-schwarze Kunststoff-Überzüge bestens gewappnet. Damit kein Bienchen verloren ging, passte Bülent Cakirtas als Imker verkleidet gut auf. Galaktisch präsentierte sich die Gruppe „Spatensträßler“, deren Gründungsväter Wilhelm Renk und Wolfgang Plankermann mit Rosie Alma Plankermann, die am Morgen um 5.03 Uhr im St.-Martinus-Krankenhaus geboren wurde, bereits auf die fünfte Narren-Generation verweisen können. Gemeinsam mit seiner Frau Steffi hatte Spatensträßler Markus Niggemann viele Firmen kontaktiert, um Wurfmaterial zusammenzubekommen. Nun wurden unter anderem Tulpensträußchen an Blumenliebhaber weitergegeben.
Für die Musik zum Schunkeln und warm Tanzen sorgten Musiker des Bürgervereins, die Gartenzwerge vom Faselbusch sowie das Jugendmusikcorps. Mit dabei war auch der deutsch-ukrainische Verein „De. Perspektive“, der sich mit Kinder- und Erwachsenen-Gruppe in den kollektiven Spaß einreihte. Das positive Verhältnis zu Gruppen aus anderen Nationen im Stadtteil unterstrich auch die Gruppe Ghana. Aus dem Nachbarstadtteil Lohausen waren am Sonntag außerdem „De Lilla Engel“ zu Besuch. Mit den Stimmungsliedern von „Two 4 Fun“ wurde am Theater noch bis 18 Uhr gefeiert.