Tauschprojekte in Düsseldorf Die Give-Box in Rath wird abgebaut

Düsseldorf · Immer wieder war es zu Beschwerden gekommen, weil der Standort vermüllt war. Ein neuer Ort für die Box konnte nicht gefunden werden.

 Die Give-Box wurde häufig als Müllabladeplatz missbraucht.

Die Give-Box wurde häufig als Müllabladeplatz missbraucht.

Foto: Julia Brabeck

(brab) Die Geschichte der Give-Box in Rath ist erst einmal beendet. Noch in dieser Woche wird das kleine Häuschen zerlegt und am Montag vom Sperrmüll-Service der Awista abgeholt. „Gerne würden wir das Metallgestell aufheben, falls wir einen neuen Standort finden, aber dafür ist kein Platz vorhanden“, sagt Claus-Stephan Emming von der Initiative Rath und Tat. Diese hatte zuletzt die Verantwortung für die kleine Tauschstation übernommen, die seit Anfang 2015 an einer prominenten Stelle an der Westfalenstraße steht. In sie sollen Menschen hineinlegen, was sie nicht mehr benötigen und andere Menschen herausnehmen, worüber sie sich freuen.

Teilweise wurde das Angebot sehr gut angenommen. An manchen Tagen wechselte der gesamte Inhalt der Box, das sind zum Beispiel Kleidung, Bücher, Haushaltsgeräte, Spielsachen und Dekorationsgegenstände, seinen Besitzer. Doch auch immer wieder kam es zu Beschwerden, weil die Box und ihr Umfeld als Müllabladeplatz missbraucht wurden. 2016 brannte das Häuschen schließlich ab, wurde aber wieder neu und stabiler errichtet. An den Problemen hat das aber nichts geändert. Weiterhin liefen zahlreiche Beschwerden bei der Stadt über den Zustand der Box ein. „Wir haben aber anhand von Adressaufklebern feststellen können, dass der Müll auch häufig von Anwohnern stammte“, sagt Emming,

Das Ordnungsamt veranlasste nun den Abbau der Box. Rechtzeitig einen neuen Standort mit einer größeren Kontrolle zu finden, ist nicht gelungen, obwohl Ratsherr Marcus Münter eine Fristverlängerung für den Abbau erreichte, sich aber dann vergeblich darum bemüht, die Box an das Rather Familienzentrum anzubinden. „Die Idee der Give-Box ist an sich sehr gut. An der Stelle mitten auf der Westfalenstraße hat das Konzept nur nicht funktioniert“, sagt Münter.

Und auch viele Rather mochten die Box. „Wenn die aufgeräumt war, konnte man mit Glück tolle Dinge finden. Ich habe dort zum Beispiel für meinen Sohn Karnevalskostüme und gut erhaltene Kinderbücher entdeckt“, sagt die 28-jährige Aygül. Sie hat sich aber auch immer wieder über kaputte Dinge und Müll geärgert. „Das ist echt schade, dass Bürger nicht selber die Verantwortung für so eine Einrichtung übernehmen.“

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