Gerresheim Protest gegen neuen Quadenhof

Gerresheim · Anwohner haben einen Anwalt eingeschaltet, weil sie zu viel Lärm durch die geplante Brauereigaststätte am Alten Markt befürchten. Bezirksvertretung ist für eine Entscheidung nicht zuständig.

Der Umbau des ehemaligen Cafés Quadenhof in eine Brauereigaststätte sowie Wohnungen sieht eine Reihe von Anwohnern nicht gerne. Sie sind der Auffassung, dass die Gaststätte "Fuchsjagd im Quadenhof", in dem der neue Eigentümer und Wirt Thomas Papagrigoriou Füchschen Alt ausschenken und eine Schwemme sowie ein Restaurant einrichten will, zu viel Lärm macht und von seiner Struktur her nicht zu Gerresheim passt. Etwa 20 Anwohnern haben deshalb schon vor Monaten einen Anwalt eingeschaltet.

Der hatte der Düsseldorfer Bauaufsicht, die für die Genehmigung zuständig ist, die Kritikpunkte mitgeteilt und rechtliche Bedenken dargelegt. Eine Brauereigaststätte mit etwa 300 Plätzen sei zu groß für den Ortsteil. Denn in einem allgemeinen Wohngebiet wie in Gerresheim dürften Schank- und Speisewirtschaften nur der Versorgung der Anwohner dienen. Der neue Eigentümer wolle aber darüber hinaus Familienfeste, Hochzeiten und Vereinsveranstaltungen ausrichten. In dem Wohngebiet entstehe daher zu viel Lärm.

Wohnungen genehmigt

Möglicherweise soll gegen eine Umbaugenehmigung der Stadt geklagt werden. Denn die Bauaufsicht kann allein entscheiden, wie das ehemalige Café umgestaltet werden kann. Die Bezirksvertretung als politisches Gremium hat darauf keinen Einfluss mehr, teilte die Verwaltung dem Gremium mit. Sie musste nur über die Einrichtung von fünf Wohnungen im ehemaligen Hotelkomplex entscheiden, weil für den Umbau die Dachgauben vergrößert werden müssen. Die Genehmigungen hatten der stellvertretende Bezirksvorsteher Willi Döring (SDP) und Bezirksvorsteher Hanno Bremer (CDU) in einem Dringlichkeitsbeschluss erteilt. "Gegen Wohnungen ist nichts einzuwenden", sagte Bremer.

Er persönlich hält wie auch die Mehrheit der CDU den Umbau in eine Brauereigaststätte für wünschenswert. "Gerresheim muss attraktiv sein", ist er überzeugt. Es sei schön, wenn viele Menschen in den Ort kämen. Wie etliche Anwohner hält das jedoch Grünen-Bezirksvertreter Toni Mörger für schädlich. Gerresheim habe genug Gaststätten, der neue Quadenhof sprenge mit seiner Größe den Ortsrahmen und könne dazu führen, dass andere Gaststätten aufgeben müssten.

Fuchsjagd Geschäftsführer Bastian Minx ist aber überzeugt, dass Feste und Vereinsveranstaltungen in Gerresheim gewünscht werden. Er weiß auch um die Kritik der Anwohner, mit denen offen und mehrmals über das Vorhaben gesprochen worden sei. Der Protest werde von einer kleinen Gruppe aufrecht erhalten. Minx ist zuversichtlich, dass die Bauaufsicht die Genehmigung in Kürze erteilen wird.

(RP)
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