Flingern/Mörsenbroich Probleme mit Bau des DRK-Altenzentrums

Flingern/Mörsenbroich · Die Pflege im "Altenzentrum Grafental" startet später als geplant. Schuld ist offenbar die Insolvenz des Bauträgers.

 Weil das DRK-Altenzentrum an der Grafenberger Allee später fertig wird, müssen auch die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Ludwig-Beck-Straße in Mörsenbroich auf ihren Umzug noch warten.

Weil das DRK-Altenzentrum an der Grafenberger Allee später fertig wird, müssen auch die Bewohner des Alten- und Pflegeheims Ludwig-Beck-Straße in Mörsenbroich auf ihren Umzug noch warten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kann die neue stationäre Pflege und Tagespflege im "Altenzentrum Grafental" an der Grafenberger Allee deutlich später als geplant eröffnen. Denn der große Neubau neben der Arbeitsagentur, der eigentlich im Herbst 2012 eröffnen sollte, ist immer noch nicht ganz fertig. Grund ist Angaben des DRK zufolge die Insolvenz des Bauträgers. Der Wohlfahrtsverband will nun die Fertigstellung des Hauses, in dem er eigentlich nur Mieter ist, selbst übernehmen. "Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres fertig sind", sagt DRK-Geschäftsführer Stefan Fischer. Die Bewohner des Alten- und Pflegeheims an der Ludwig-Beck-Straße 11 in Mörsenbroich müssen so lange auf den Umzug warten.

In dem Altenzentrum soll ein Pflegeheim mit 89 Plätzen eröffnen. Außerdem soll es eine Tagespflegeeinrichtung mit 18 Plätzen und 25 Wohnungen mit Service für Senioren geben. Es handelt sich um eine stationäre Altenpflegeeinrichtung der sogenannten vierten Generation. Dabei leben die Bewohner nach dem Hausgemeinschaftenprinzip – ähnlich wie in ihrer eigenen Wohnung – in kleinen, familienähnlichen Strukturen.

Der größte Teil des Baus, der bereits im Dezember 2011 begonnen wurde, ist längst fertig. Die Räume für das sogenannte Betreute Wohnen konnten bereits bezogen werden, Friseur und Apotheke im Erdgeschoss eröffnen. Die Räume für die Pflegeeinrichtungen sind allerdings noch nicht bezugsfertig: Es fehlen zum Beispiel Geländer oder Teile für den Aufzug. "Zum Glück handelt es sich nur um letzte kleinere Arbeiten", sagt Fischer.

Deshalb hat der Wohlfahrtsverband entschieden, sie zunächst selbst zu finanzieren. Die Kosten will das DRK später von der Miete abziehen. Derzeit kümmert sich laut DRK der Insolvenzverwalter um die Vermietung des Gebäudes; wer später Eigentümer wird, ist noch unklar.

Die Probleme mit dem Neubau haben Folgen für weitere Planungen des DRK: Die Bewohner des Heims an der Ludwig-Beck-Straße 11 in Mörsenbroich müssen mehr als ein Jahr länger auf den Umzug in die neue Einrichtung warten. "Das ist für die Menschen ärgerlich", sagt Fischer. Er betont aber, dass auch in dem alten Bau alle Voraussetzungen für gute Pflege vorhanden seien. Auf den Umzug in die alte Einrichtung in Mörsenbroich wiederum warten die Bewohner des Heims an der Potsdamer Straße in Hassels-Nord. Sie sollen vorübergehend umziehen, damit die Einrichtung in Hassels renoviert werden kann.

Danach soll das Heim an der Ludwig-Beck-Straße abgerissen werden. Auf dem Grundstück sollen, wie auch auf den nebenliegenden Flächen, Wohnungen entstehen – wenn die Politik zustimmt. Die Bezirksvertretung 6 will sich für das Areal zuvor einen gemeinsamen Bebauungsplan vorlegen lassen. Sie lehnte kürzlich eine Bauvoranfrage des Projektentwicklers für eines der Grundstücke ab.

(RP)
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