Stadtmitte Porzellan-Geschäft schließt nach 32 Jahren

Stadtmitte · Luise Schimanski gibt ihren Laden "la porcelaine blanche" an der Oststraße aus Altersgründen auf.

 In ihrem Geschäft „la porcelain blanche“ verkauft Luise Schimanski auch Liebhaberstücke wie die Fisch-Suppenschüssel.

In ihrem Geschäft „la porcelain blanche“ verkauft Luise Schimanski auch Liebhaberstücke wie die Fisch-Suppenschüssel.

Foto: Bretz, Andreas

Dass Luise Schimanski einmal einen Laden mit Porzellan führen würde, das hatte sie nicht erwartet. "Für meinen Mann und mich stand in den 1980er Jahren fest, dass wir uns selbstständig machen wollen. Womit, wussten wir nicht", sagt Schimanski. Es war ein Zufall, dass die Wahl auf einen Porzellanladen gefallen ist. "Immerhin kann Geschirr nicht schimmeln, haben wir damals immer gesagt", erzählt Schimanski und lacht.

1987 hat das Ehepaar das Geschäft "la porcelaine blanche" an der Oststraße von dem Vorbesitzer übernommen. Dieser hatte den Laden 1980 eröffnet. Er wollte, wie es in Frankreich gängig ist, eine kleine Kette eröffnen mit Geschäften, die sich auf weißes Porzellan spezialisiert haben. Doch diese Geschäftsidee war in Deutschland nicht wirklich erfolgreich.

Der Laden der Erkratherin Schimanski hielt sich trotzdem. Mittlerweile ist sie 77 Jahre alt und wird den Laden Ende Januar schließen. "In meinem Alter ist nun auch mal Schluss mit Arbeiten", sagt sie.

Obwohl die Tätigkeit in ihrem eigenen Laden ihr immer viel Spaß gemacht hat. "Bevor wir das Geschäft übernahmen, habe ich als Sekretärin gearbeitet. Die Arbeit im Verkauf ist dagegen etwas ganz anderes. Aber mir hat der Kontakt mit den Kunden immer sehr gut gefallen", sagt sie.

Über die Jahre ist in Schimanski eine kleine Leidenschaft für Porzellan entfacht. "Ich kann mir nicht vorstellen, etwas Schöneres als Porzellan zu verkaufen", sagt sie. Sie mag am liebsten weißes Limoges-Porzellan. "Ich finde, mit weißem Geschirr kann man nie etwas falsch machen. Man kann den Tisch klassisch und rustikal decken", sagt die 77-Jährige. Sie verkauft französisches und deutsches Porzellan. Vorrangig — wie der Name "la porcelaine blanche" verrät — weißes Geschirr. Üppige Verzierungen und verspielte Reliefs können aber auch weißes Geschirr alles andere als schlicht wirken lassen. "Die Fisch-Suppenschüssel ist mittlerweile ein richtiges Liebhaberstück. Nicht jeder serviert noch Suppe in einer solchen Schüssel", erklärt sie. Pläne für die Zeit, wenn der Laden endgültig geschlossen ist, hat Luise Schimanski schon geschmiedet. "Ich werde verreisen. Wie in jedem Jahr fahre ich wieder nach Mallorca. Ich freue mich schon darauf", sagt sie und lächelt.

(RP/ila)
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