Düsseldorf Politik kritisiert Trasse der geplanten U81

Düsseldorf · Erste Entwürfe der geplanten Stadtbahn stoßen auf Ablehnung. Die Bezirksvertretung 5 will Alternativen prüfen.

 Durch diese Brücke soll die geplante Stadtbahn U 81 einmal fahren und damit den Norden an das Linksrheinische anbinden.

Durch diese Brücke soll die geplante Stadtbahn U 81 einmal fahren und damit den Norden an das Linksrheinische anbinden.

Foto: IHK

Die Verwaltung hat die Mitglieder der Bezirksvertretung 5 über den aktuellen Planungsstand der U81 informiert. Geplant ist, die Stadtbahn vom Düsseldorfer Norden über den Flughafen, Freiligrathplatz und der Messe und nach einer Rheinquerung über Büderich zum Handweiser zu führen. Als Erstes umgesetzt werden soll dabei die Strecke vom Freiligrathplatz bis zum Flughafenterminal. Dafür wurden die ersten Vermessungen durchgeführt, die Baugrunderkundungen abgeschlossen und die favorisierten Planungsvarianten festgelegt. So soll die Trasse vom Freiligrathplatz kommend über eine 500 Meter lange in einem Bogen angelegte Brücke über den Nordstern geführt werden. Der ursprüngliche Plan, den großen Kreuzungsbereich mit einem Tunnel zu unterqueren, hat sich als unwirtschaftlich herausgestellt.

Doch die Wirtschaftlichkeit, die nach einem festgelegten Schlüssel berechnet wird, ist Voraussetzung, wenn es Zuschüsse vom Bund geben soll. Die Lokalpolitiker lehnen aber die vorgestellten Planungen ab. Vor allen Dingen die große Brücke und die teilweise Mitbenutzung der Gleise der U79 werden kritisiert. "Die Trasse der U79 ist eh überlastet, und beide Linien werden sich gegenseitig behindern", sagt Bernhard von Kries, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der BV5. Die bis zu zwölf Meter hohe Brücke sei nicht nur optisch ein Problem für die Anwohner, sondern es werden auch Lärmbelästigungen befürchtet. "Es wird verständlichen Widerstand geben bei einer Beschallung der umliegenden Ortsteile", sagt Gocht. Zumal die Politiker befürchten, dass in der großen Kurve die Bahnen laut quietschen werden. "Das kennt man doch von vielen anderen Stellen im Stadtgebiet", sagt CDU-Ratsherr Andreas-Paul Stieber.

Bemängelt wird auch die weitere Belastung des ohnehin neuralgischen Freiligrathplatzes. Die Mitglieder aller Fraktionen haben deshalb beschlossen, die Verwaltungsvorlage "ablehnend zur Kenntnis zu nehmen" und fordern die Verwaltung auf, Alternativen zu prüfen und im Dialog mit den Bürgern zu optimieren. Die CDU hat als ersten Schritt bereits zwei neue Linienführungen für die U81 ausgearbeitet und in der Bezirksvertretung vorgestellt. Diese sehen unter anderem eine Umfahrung des Freiligrathplatzes, eine eigene Trasse für die neue Stadtbahn und eine bessere Anbindung des Rheinbads und der Dichtersiedlung vor. Aber gerade diese eigene Trasse könnte zu teuer sein und deshalb eine positive Kosten-Nutzen-Analyse und die Bewilligung von Fördergeldern verhindern. Die Verwaltung hat aber angeboten, gemeinsam mit den Lokalpolitikern deren vorgeschlagenen Linienführungen abzulaufen, um am Ort Fragen zu klären. Außerdem soll eine Verkehrssimulation für den Freiligrathplatz durchgeführt und die Ergebnisse in der Bezirksvertretung vorgestellt werden. "Die U 81 ist ein sehr wichtiges ÖPNV Projekt für Düsseldorf und besonders für die Stadtteile im Norden. Wir wollen rechtzeitig konstruktive Vorschläge machen, um zu vermeiden, dass etwas geplant wird, was dann später nicht gewollt wird", sagt von Kries.

(RP)
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