Kommen und Gehen Blumen für Kunstliebhaber neu an der Münsterstraße

Pempelfort · Lika Dzhalagoniya hat ihr Blumengeschäft „Vardi Flowers“ eröffnet. Der Laden soll auch bald ein „Treffpunkt für Talentierte“ sein.

 Lika Dzhalagoniya in ihrem Geschäft Vardi Flowers.

Lika Dzhalagoniya in ihrem Geschäft Vardi Flowers.

Foto: Nonna Vanesian

Am Dreieck, wo die Nordstraße in die Münsterstraße mündet, hat Kunststudentin Lika Dzhalagoniya kürzlich ihr Blumengeschäft „Vardi Flowers“ eröffnet.

Vor sechs Jahren kam die Künstlerin nach Düsseldorf, um ihr Studium an der Kunstakademie aufzunehmen. Geboren in Russland, hat sie in Georgien bereits Kunst studiert. Ihr Stil wurde von Kritikern als „brutaler Realismus“ beschrieben. „Wenn man keine kommerzielle Kunst macht, ist es nicht immer leicht, seine Bilder zu verkaufen“, sagt sie.

Um neben dem Studium dennoch Geld zu verdienen, arbeitete Lika Dzhalagoniya in einer Werbeagentur, als Kellnerin und auf Messen. „Aber ich wollte an etwas Eigenem arbeiten. Etwas, das mir Freude bringt, genauso wie die Kunst.“ Die Idee zu „Vardi“, was auf Georgisch Rose bedeutet, kam ihr schon vor fast vier Jahren. „Viele waren am Anfang skeptisch und meinten, ich solle doch weiter Bilder malen. Aber Kunst kann doch alles sein – auch Blumenkompositionen.“

Die junge Künstlerin wagte den Schritt und fand das passende Lokal für den Laden nach einem Jahr Suche an der Münsterstraße 9. Ihr „Blumen Atelier“ gestaltete sie mit zahlreichen Vintage-Möbeln, grüner Wandfarbe und einer Zeichnung an einer der Wände, die den Blick aus einem Fenster auf die Innenstadt darstellt. „Mein Ziel war, es wie eine Wohnung einzurichten. Es soll gemütlich sein.“

Lika Dzhalagoniya ist sicher, dass jeder Mensch Blumen versteht und man viel damit ausdrücken kann. „Ich nehme mir Zeit für jeden Strauß, deshalb ist jeder einzigartig.“ Diesen stellt die Künstlerin nach ihrem eigenen Blumengeschmack zusammen: Wenig Grün, ausschließlich frische Blumen, locker gebunden und etwas Eukalyptus. „Es soll nicht übertrieben sein. Eher natürlich, wie ein gepflückter Strauß, also nicht perfekt.“ Auch das Verpacken der Sträuße in Papier gehört zum Kunstwerk. „Ich verwende kein Plastik, immer die passende Papierfarbe und gestalte es jedes Mal anders.“

Eine weitere Idee der 28-Jährigen sind die „Flowers to go“: kleine, kostengünstige Blumenkompositionen „zum Mitnehmen“, beispielsweise in einem Kaffeebecher. Diese Blumen stecken in einem Steckschwamm. „Damit halten sie sich bis zu zehn Tagen.“

Da die junge Künstlerin noch alleine in ihrem Laden arbeitet, nimmt sie oft eine Staffelei mit, um zwischen den Blumen zu zeichnen. „Vardi Flowers“ soll in Zukunft ein „Treffpunkt für Talentierte“ sein. „Ich möchte hier Workshops zum Blumenbinden, Mal- und Illustrationskurse geben.“ Schon jetzt unterstützt sie andere junge Künstler, indem sie auch Schmuck und selbst hergestellte Puppen von ihnen im Laden anbietet. „Kunst ist überall“, sagt sie.

Vardi Flowers Münsterstraße 9, Telefon 15837121, mo. u. do., 10 bis 19 Uhr;
di. u. fr., 10 bis 14.30 Uhr u. 16 bis 19 Uhr; sa., 11 bis 8 Uhr u. so.,. 11 bis 14.30 Uhr.
www.vardiflowers.de

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