Pempelfort Marienhospital will Pflegeberuf "aufpolieren"

Pempelfort · Mit anspruchsvollen Ausbildungen und der Abgabe von Service-Aufgaben soll die Krankenpflege aufgewertet werden.

 Felix Kampe stellt sicher, dass das Dialyse-Gerät einsatzbereit ist.

Felix Kampe stellt sicher, dass das Dialyse-Gerät einsatzbereit ist.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Felix Kampe und Lena Kohnke haben sich für eine Ausbildung entschieden, die viele Menschen trotz bester Zukunftsperspektiven als eher unattraktiv empfinden: Die beiden lassen sich am Marienhopital, einem Krankenhaus des Verbunds Katholischer Kliniken (VKKD), zu Gesundheits- und Krankenpflegern ausbilden. Als Pfleger zu arbeiten, das sei mehr als Bettpfannen zu leeren, den Blutdruck der Patienten zu messen und sie zu waschen, sagen sie. Das in die Öffentlichkeit zu bringen, ist dem VKKD wichtig, der dabei vor allem auf anspruchsvolle Ausbildungen und die Abgabe von Service-Aufgaben, wie den Patienten das Essen zu bringen, setzt. "In der Pflege muss man sich wieder auf die Pflege konzentrieren", sagt Pflegedienstleiter Rüdiger Schroer.

 Lena Kohnke bei der Vorbereitung einer Infusion

Lena Kohnke bei der Vorbereitung einer Infusion

Foto: hans-jürgen Bauer

"Unsere Arbeit ist anspruchs- und verantwortungsvoll, und wir werden darauf theoretisch und praktisch intensiv vorbereitet", sagt Lena Kohnke, die eine Lehre in der Neurologie macht. Infusionen vorzubereiten, die Nebenwirkungen von Medikamenten zu kennen, Patienten auf OPs vorzubereiten und auch organisatorisch dafür zu sorgen, dass alles auf einer Station "rund" läuft: Das seien nur einige Dinge, die sie lerne. "Anfangs hat man Angst, einen Fehler zu machen. Doch die Kollegen nehmen einem diese schnell", sagt die 25-Jährige. Zu wissen, dass sie gebraucht werde, gebe ihr ein Gefühl der Zufriedenheit: "Wenn ich sehe, welche Fortschritte ein Patient macht, jemand von der Intensiv- auf die normale Krankenstation verlegt werden kann oder ich Patienten, die mit Sorgen hierher kommen, weil sie nicht wissen, was sie erwartet, das Gefühl geben kann, gut aufgehoben zu sein: Dann weiß ich, dass meine Arbeit sich lohnt und wichtig ist."

"Man geht nicht mit einer Aufgabe ins Krankenzimmer, macht sie und geht dann raus", sagt ihr Kollege Felix Kampe, der eine Ausbildung in der Chirurgie macht. Man müsse Patienten ganzheitlich betrachten und betreuen, sagt der Auszubildende, der schon in den Bereichen Dialyse und Endoskopie gearbeitet hat. "Wir geben Spritzen, machen Verbandswechsel, stellen sicher, dass technische Geräte funktionsbereit sind, führen Aufnahmegespräche durch und organisieren etwa die Überleitung von Patienten ins Heim." Auf Patienten einzugehen, gehöre dazu: "Ich kann einem Krebs-Patienten nicht sagen, dass alles wieder gut wird. Doch dass ich, so lange er bei uns ist, alles tun werde, was ich kann."

(semi)
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