Pempelfort Bücherei mit frischen Ideen aufpeppen

Pempelfort · Lioba Kemmerling ist die neue Leiterin der Stadtbibliothek Derendorf an der Blücherstraße.

 Lioba Kemmerling will alle Gruppen in ihre Bücherei holen.

Lioba Kemmerling will alle Gruppen in ihre Bücherei holen.

Foto: Schaller

Das waren noch Zeiten, als die Stadt für einzelne Stadtbüchereien ganze Häuser baute. Für die Bücherei Derendorf, die an der Blücherstraße und damit genau genommen in Pempelfort liegt, wurde 1967 eigens ein mehrgeschossiges Gebäude errichtet, wo sich seither die Bibliothek über zwei Etagen und 440 Quadratmeter erstreckt.

Die Bücherei hat das Gebäude immer noch für sich allein — und erfreut sich im Stadtteil auch nach fast 50 Jahren großer Beliebtheit. Jetzt hat es dort einen Führungswechsel gegeben: Nach 28 Jahren wechselte Martha Wübben in den Ruhestand, ihr folgte als Leiterin der Einrichtung Lioba Kemmerling nach.

Die Bibliothekarin betreute zuvor die Kinder- und Jugendabteilung der Bücherei. Und dort sorgte sie bereits für einige Neuerungen, um die Einrichtung auch für junge Leute attraktiv zu machen. So gibt es seit 2008 die "Free Style"-Ecke für Jugendliche, ein ähnliches Angebot gibt es sonst nur in der Benrather Bücherei.

Abgetrennt durch Baugerüste können sich dort junge Leute zwanglos dem Schmökern hingeben. Es geht alles etwas lockerer zu, die Bücher sind auch nicht streng nach Sachgebieten geordnet wie in den anderen Abteilungen. Lehrbücher oder Lektüre aus dem Bereich Schülerhilfe sucht man dort vergebens. So sollen vor allem Jungen ab 14 angesprochen werden, eine Zielgruppe, die meist mit Lesen nicht so viel im Sinn hat. Für die Kleineren, die gerade erst an Bücher herangeführt werden, organisiert das Büchereiteam eine aktive Leseförderung — etwa in Form eines Bilderbuchkinos. Kemmerling: "Da lernen die Kinder Geschichten spielerisch kennen."

Regelmäßig gastieren Kindertheater an der Blücherstraße. So kommt am Dienstag, 14. Januar, das Seifenblasen-Theater mit dem Stück "Die Heinzelmännchen" zu Besuch. "Wir versuchen natürlich auch auf die Neuen Medien zu reagieren", sagt Kemmerling. So gehören Play-Station 2 und 3 sowie Wii-Spiele mittlerweile zum Ausleihprogramm. Und immer wieder tummeln sich kleine Seeräuber im Haus auf der Suche nach verborgenen Schätzen, natürlich Büchern: Diese "Piratenführungen" werden zusammen mit umliegenden Kitas und Schulen organisiert.

Die Zahlen zeigen, dass sich die Angebote auszahlen: "Wir haben rund 71 000 Besucher im Jahr", sagt Kemmerling. Damit liegt die Bücherei Derendorf stadtweit auf Platz zwei bei den Stadtteilbibliotheken. Nur Bilk erfreut sich noch größeren Zuspruchs. "Und das, obwohl ja die Zentralbibliothek nicht weit von hier entfernt liegt und viele direkt dorthin fahren."

Beliebt ist nach ihren Worten die Bücherei übrigens bei allen Gruppen im Stadtteil, ob Familien mit Kindern oder berufstätige Menschen aus den umliegenden Büros. "Wir wollen ein lebendiger Treffpunkt im Stadtteil sein", sagt Kemmerling. Auch die Älteren sollen künftig noch stärker einbezogen werden. "Wir planen, enger mit den Zentren plus zusammenzuarbeiten."

(RP)
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