Unterrath Ortsbild soll erhalten bleiben

Unterrath · Um den Abriss eines Hauses zu verhindern, stellt die Verwaltung kurzfristig einen ganzen Straßenzug in Unterrath unter Schutz. Damit sind nicht alle Lokalpolitiker einverstanden. Dennoch wird die neue Satzung eingeführt.

Das alte Backsteingebäude Nummer 25 an der Unterrather Straße möchte der Besitzer abreißen lassen. Einen entsprechenden Antrag hatte er gestellt. Die Verwaltung möchte das aber verhindern, weil sie das Gebäude als erhaltenswert einstuft. Der Treppengiebel des Hauses würde mit dem Treppengiebel des gegenüberliegenden Hauskomplexes Nummer 27 bis 41 "eine städtebaulich und architektonisch bemerkenswerte Toreinfahrt in die südlich gelegene Siedlung an der Hoferhofstraße" bilden.

Außerdem wurde festgestellt, dass "die Bebauung im Abschnitt der Unterrather Straße zwischen dem Denkmal 'Klinke' und der Bahntraße sowohl aufgrund ihrer städtebaulichen Eigenart als auch wegen ihrer besonderen Architektur eine Wertigkeit aufweist, die es zu erhalten gilt". Deshalb soll dieser Bereich durch eine Erhaltungssatzung geschützt werden. Diese schreibt vor, dass dort Änderungen einer Genehmigung bedürfen.

Wie streng die Satzung ausgelegt wird, ob zum Beispiel künftig schon eine Veränderung von Tür- oder Fensterformen genehmigt werden muss, wird noch entschieden und soll in der Bezirksvertretung 6 vorgestellt werden. Diese war mit der neuen Satzung nicht einverstanden, weil sie über das Vorhaben erst in der Sitzung informiert wurde und sich nun unter Druck gesetzt fühlte.

"Diese Satzung hat Auswirkungen auf einen großen Bereich, da wollen wir schon Zeit haben, uns darüber ausreichend zu informieren", sagt Ratsfrau Sylvia Pantel (CDU). Außerdem wollte man die seit Jahren bekannten Pläne der Wohnungsgenossenschaft "Wogedo" nicht behindern. Diese plant, den Gebäuderiegel Nummer 27 bis 41 abzureißen, um dort neue Wohnhäuser zu errichten. Die in den 20er Jahren erbaute Häuserreihe mit ihrer Backsteinfassade ist stark sanierungsbedürftig. Die Bausubstanz leidet seit Jahren unter Feuchtigkeit, in vielen Wohnungen sind keine sanitären Anlagen vorhanden und geheizt wird teilweise noch mit Kohleöfen. Bis 2015 soll das Gebäude leergezogen und abgerissen werden. Ob das mit der neuen Satzung noch möglich sein wird, steht noch nicht fest. "Wir bedauern dieses Vorgehen. Wir hätten uns gefreut, wenn man uns vorher zu dem Thema eingeladen hätte, denn ansonsten kooperieren wir eigentlich sehr gut mit der Stadt", sagt Wogedo-Vorstandsmitglied Andreas Vondran. So hat die Wogedo in Gerresheim zusammen mit der Stadt ein Gutachterverfahren durchgeführt, um die beste städtebaulich-architektonische Lösung zu finden. "Wir hoffen nun, dass die Auflagen unser Ziel, preiswerten Wohnraum zu schaffen, nicht erschweren werden", sagt Vondran.

(RP)
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