Oberkassel Starker Wind erzeugt auf Kniebrücke Verwirbelungen

Oberkassel · Wer bei heftigem Sturm über die Brücken läuft oder mit dem Fahrrad fährt, lebt gefährlich. Diese Erfahrung machte kürzlich der Oberkasseler Siegfried Hanten als er über den Geh- und Radweg der Kniebrücke zum Bilker Hallenbad radelte und in den Orkan "Niklas" geriet.

"Ich hatte schon mit starkem Wind gerechnet", versichert er. Während er auf der Hinfahrt damit dann auch gut klar kam, erwischte ihn auf der Rückfahrt eine so starke Bö, "dass ich vom Rad fiel und über die Aufkantung auf die Fahrbahn geschleudert wurde. Wie durch ein Wunder sei ihm nichts passiert. "Die Autofahrer hielten und fuhren erst weiter, als sie sahen, dass ich mich wieder aufrappelte und Richtung Oberkassel laufen konnte."

Es ist nicht das erste Mal, dass Radfahrer und auch Fußgänger in Bedrängnis geraten, wenn sie bei starkem Wind die Brücken nutzen. Denn niemand ahnt, dass die Gefahr von den Pylonen und ihren Abdeckungen ausgeht. Denn dort entstehen Verwirbelungen, die einer sogenannten "Windhose" gleichen. "Ich habe schon öfter gegen den Wind auf den Brücken gekämpft", sagt Hanten, aber das sei ein einmaliges Erlebnis gewesen. "Wenn ich statt auf der linken Seite auf der rechten gefahren wäre, wäre ich bei meiner Größe von 1,83 Metern über das Geländer geflogen", ist er sich sicher und appelliert an die Stadt, das Geländer möglichst schnell auf allen Brücken zu erhöhen und auch Warnungen bei extremem Wind auszugeben.

Das Problem ist bekannt, denn die Vorschriften für Ingenieurbauten haben sich seit der Eröffnung der Rheinbrücken verändert. Deshalb beschloss der Verkehrsausschuss im Februar, den Absturzschutz auf der Kniebrücke um 30 Zentimeter zu erhöhen, danach folgt die Theodor-Heuss-Brücke. Die Oberkasseler Brücke sollte wegen des Neubaus eines Radweges auf der Fahrbahn ausgeklammert werden. Die Sachlage hat sich geändert, weil nun künftig die Radfahrer die Wahl haben, ob sie den neuen Radweg oder den heutigen Geh- und Radweg weiter nutzen wollen. Bezirksvorsteher Rolf Tups: "Deshalb muss auch dort das Geländer erhöht werden." Er rechne damit, dass im Sommer mit der Kniebrücke begonnen werde.

(hiw)
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