Oberkassel Sölle-Haus-Bewohner stellen Kalender vor
Oberkassel · Die Kunstklasse des Seniorenheims haben die Monate mit verschiedenen Aquarellen illustriert.
Die Künstlerin Ulrike Schwartz, die sich seit dem Ausscheiden aus dem Beruf ganz auf die Malerei konzentriert, gibt seit zehn Jahren regelmäßig und ehrenamtlich den Bewohnern des Dorothee-Sölle-Hauses Malunterricht. Unterstützt wird sie dabei von der hauptamtlichen Betreuungsassistentin Gisa Tietjen. Das neueste Projekt der Kunstklasse ist ein Jahreskalender für 2017, den sie gemeinsam mit Bettina Orthey, Leiterin Soziale Dienste, der Öffentlichkeit vorstellten. Kein alltägliches Produkt, eher ein künstlerisches. Denn hochbetagte Bewohnerinnen im Alter von 80 bis 90 Jahren haben auf individuelle Weise die Monate mit bemerkenswerten Aquarellen illustriert: Von der Kaffeetafel als Aufschlagsblatt und den abstrahierten Winter-Bäumen im Januar über lustige bunte Karnevalsfiguren, sommerliche Stillleben und Ernte-Dank-Motiven bis hin zu roten Weihnachtssternen reicht die Palette. Für zehn Euro ist der Kalender im Dorothee-Sölle-Haus, Hansaallee 112, zu erwerben (Telefon 58677100).
"Einen extrem eigenen Stil haben unsere Kursteilnehmerinnen entwickelt", sagt Ulrike Schwartz hocherfreut über das Ergebnis der Malstunden. Sicher hätten einige erst gezögert und abwehrend gesagt: "Das kann ich nicht." Doch wenn dann die "Farbe fließt", seien sie glücklich gewesen. "Und wir auch", ergänzt Schwartz. Vor allem deshalb, weil die Farben die alten Menschen in eine fröhliche Welt entführten. "Sie vergessen beim Malen, was ihnen fehlt, was sie nicht mehr können und sind oft ganz bei sich. Manche hätten zuletzt als Kinder gemalt und wussten gar nicht, dass sie künstlerisches Talent haben. Andere wiederum haben zwar in ihrem aktiven Leben gemalt, wissen es aber nicht mehr."
Ist der Kalender eine einmalige Aktion, so haben die Ausstellungen der Kunstklasse längst einen festen Platz im Terminkalender. Einmal im Jahr zeigen die Malschüler, was sie bei Ulrike Schwartz gelernt haben. Der nächste Termin ist am 17. Januar. Dann werden im Foyer Stellwände aufgebaut und auf der Kunstetage Bilder an die Wände gehängt. Für 20 Euro sind sie zu erwerben.
